Bayer LeverkusenKeine Versammlung am Rathaus: Fan-Beschwerde scheitert auch in Münster

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Leverkusener Fans beim Hinspiel in Rom

Leverkusener Fans beim Hinspiel in Rom

Die Polizei hatte aus Sorge vor Ausschreitungen eine Versammlung im Wiesdorfer Zentrum untersagt, alle juristischen Instanzen gaben ihr jetzt recht.

Der Leverkusener Fan-Dachverband „Nordkurve 12“ ist auch vor dem vor das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht mit seinem Eilantrag für eine Versammlung in der Innenstadt gescheitert.

Die Bayer-Anhänger wollten sich vor dem Rückspiel im Halbfinale der Europa League gegen die AS Rom am Donnerstag auf dem Friedrich-Ebert-Platz in Leverkusen treffen und von dort zum Stadion ziehen. Die Veranstaltung unter dem Thema „Freiheit für Fußballfans“ sollte nach einer Verfügung des zuständigen Polizeipräsidiums Köln an einen anderen Ort der Stadt verlegt werden. Der Grund: Der Verein Bayer 04 Leverkusen hatte den Rathaus-Vorplatz schon Ende April als offiziellen Meeting-Point der Römer Fans an die Uefa gemeldet.

Da die Polizei auch mit einer ganzen Reihe gewaltbereiter Fans auf beiden Seiten rechnet, will sie ein Aufeinandertreffen beider Fangruppen vermeiden. Das Kölner Verwaltungsgericht hatte diese Entscheidung bereits bestätigt. Die Gefahr, dass die Leverkusener Fans auf die Gästeanhänger treffen, sei zu groß.

Das macht die Nordkurve sauer, die Fans fühlen sich aus ihrer eigenen Stadt vertrieben. Umso mehr, weil jene Bayer-04-Anhänger, die zum Hinspiel in Rom gereist waren, dort nicht ebenso herzlich empfangen wurden. „In Rom wurden wir mit zwei Tagen Vorlauf an den Arsch der Welt verfrachtet, in Leverkusen bekommt man als Gast wieder Mal den roten Teppich ausgelegt – auf unser aller Kosten“, schrieb die Nordkurve in einem ersten Post. Deswegen gingen die Verantwortlichen mit ihrem Antrag in die nächste – und letzte – Instanz.

Diese bestätigte aber am Mittwoch die Ablehnung der Kölner Kollegen. In der Begründung heißt es: „Die örtliche Verlegung der Versammlung ist voraussichtlich rechtmäßig, weil bei einer Durchführung auf dem Friedrich-Ebert-Platz eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht. Auf dem Friedrich-Ebert-Platz kann das Fanlager von Bayer 04 Leverkusen nicht strikt von den anreisenden Auswärtsfans getrennt werden.“

Dabei sei mit „gegenseitigen Provokationen und körperlichen Auseinandersetzungen“ zu rechnen ist. „Eine Anreise der Auswärtsfans zum Friedrich-Ebert-Platz ist kurzfristig nicht zu verhindern, weil Bayer 04 Leverkusen diesen bereits Ende April – vor der Versammlungsanmeldung – im Rahmen der Uefa-Regularien als sogenannten Meeting-Point für die Fans der AS Rom benannt hatte.“

Da mit der Ablehnung zu rechnen war, arbeitet die Fanvereinigung bereits an einem noch nicht näher genannten, alternativen Veranstaltungsort. „Haltet euch weithin den Mittag rund um das Rom-Spiel frei“, schreibt die Nordkurve an ihre Anhänger.

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