Covestros neue KonzernzentraleVolle Schreibtische, leere Bürostühle in Leverkusen

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Früher Kaiser-Wilhelm-Allee, jetzt Friedrich-Ebert-Straße: In Covestros neuem Hauptquartier wird vieles anders. Derzeit arbeitet noch kaum jemand dort. 

Leverkusen – Es sollte ein Kulturbruch sein, ungefähr passend zum Wechsel der Adresse: Covestro ist von der Kaiser-Wilhelm-Allee an die Friedrich-Ebert-Straße gezogen und will in der neuen Zentrale auch sonst manches anders machen. Kaum noch feste Schreibtische, sondern mobile Arbeitsplätze. Besprechungsinseln statt Konferenzräume, stille Kammern für die vertraulichen Gespräche und Telefonate. Das alles in einem aufregend farbenfrohen Ambiente.

Tatsächlich seien zwar viele der 700 Arbeitsplätze im Neubau eingerichtet, berichtete Markus Steilemann am Dienstag. Aber die allermeisten Kolleginnen und Kollegen hätten nur ihre Kisten gepackt und ihr Material von den Umzugsleuten in das Haus bringen lassen. Bezogen würden die neuen Arbeitsplätze erst, wenn die Pandemie eine Rückkehr ins Büro zulässt. Im Moment sei das Gebäude E 54 „nicht bevölkert“: Nicht mehr als ein paar Dutzend Menschen gingen dort ihrer Arbeit nach. Eben diejenigen, deren Anwesenheit unverzichtbar ist.

Ein leeres Auditorium

Der Covestro-Chef selbst bilanzierte das abgelaufene Geschäftsjahr gemeinsam mit Finanzvorstand Thomas Toepfer zwar aus dem neuen Gebäude heraus. Doch Zuhörer konnten die beiden nur am Bildschirm begrüßen, das Auditorium im Haus kann wegen der Corona-Regeln auch noch nicht eingeweiht werden.

CO-Leitung wird für den Betrieb vorbereitet

Die Pipeline für Kohlenmonoxid, deren Inbetriebnahme über viele Jahre durch Proteste und juristischen Widerstand von Anwohnern blockiert war, wird in absehbarer Zeit angeschlossen: Nach einem letztinstanzlichen Urteil bereite Covestro den Betrieb der Leitung zwischen Uerdingen und Dormagen vor. Bis CO durchfließt, werde es aber noch ein paar Jahre dauern, sagte Vorstandschef Markus Steilemann am Dienstag. Zwischen den Werken in Dormagen und Leverkusen betreiben Covestro und Currenta bereits seit vielen Jahren eine Pipeline, durch die Kohlenmonoxid fließt. Das Rohr war unter dem Rhein erneuert worden, als Currenta einen neuen Düker bohren ließ. (tk)

Eine Voraussetzung für die tatsächliche Inbetriebnahme des Hauses wäre wohl die Impfung vieler Mitarbeiter des Kunststoff-Konzerns. Dabei wolle man auf jeden Fall helfen, sagte Steilemann. Ein Konzept werde mit Currenta bereits erörtert – allein, es fehlt der Impfstoff, und nach dem Plan der Bundesregierung sind ganz normale Beschäftigte in einem Industrieunternehmen auch noch längst nicht dran.

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Sobald es aber losgehen kann, soll eine Impf-Offensive organisiert sein, versprach der Vorstandschef von Covestro.

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