Gasmangellage in LeverkusenDie Stadt stößt beim Energiesparen an Grenzen

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Demnächst mit Energiespartipps? Die Leverkugel.

Leverkusen – Bisher heißt die von Baudezernentin Andrea Deppe geleitete Runde „Arbeitsgemeinschaft Gasmangellage“. Sie könnte in Handumdrehung in Krisenstab umgetauft werden, denn die Stadtverwaltung Leverkusen rechnet vom Herbst an durchaus mit ernsthaften Problemen in der Energieversorgung und vor allem mit weiterhin drastischen Preisen für Gas und Strom.

Kampagne in Arbeit

Mehrere Arbeitsgruppen haben sich seit Wochen intensiv mit den Auswirkungen bei städtischen Immobilien, dem Sozialgefüge in der Stadt und den wirtschaftlichen Folgen für Unternehmen befasst. Besonders wichtig genommen wird aber eine Aufklärungskampagne unter dem Motto „Gemeinsam durch den Winter“, die sich an Privathaushalte richtet und die gegenwärtig von Pressestelle und Stadtmarketing gemeinsam mit der EVL vorbereitet wird.

Deppe

Baudezernentin Andrea Deppe stimmt auf kalte Zeiten ein.

Dass der Beitrag der Verwaltung am Energiesparen nur relativ sein kann, führte Andrea Deppe noch einmal in der Stadtratssitzung aus. Heizungen bis auf 19 Grad Raumtemperatur herunterdrehen, Strom sparen, Beleuchtung abschalten – all das bringe unterm Strich nicht genug; da sei ohnehin schon gespart worden. Ganze Gebäude leerzuziehen habe sich auch als nicht praktikabel herausgestellt.

Nun wird über Betriebsferien zwischen Weihnachten und Neujahr sowie einen Pflichttag pro Woche im Homeoffice beraten. Schon jetzt arbeitet die Stadtverwaltung zu 60 Prozent von Zuhause aus.

Den Hauptteil am Energieverbrauch in öffentlichen Gebäuden machen in Leverkusen aber Schulen und Kitas aus. Es dort kälter werden zu lassen, ist schon wegen der zum Corona-Schutz vorgeschriebenen ständigen Durchlüftungen kaum machbar. Und während der nächtliche Verzicht auf die Beleuchtung von Gebäuden, Leuchtreklamen und manche Ampelanlagen durchaus einen Effekt hat, würde die Abschaltung ganzer Straßenbeleuchtungen sich weniger auswirken und hätte auch andere Risiken zur Folge.

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Ergänzende Anregungen aus den Reihen des Stadtrates zeigten auch keinen Ausweg auf. So führte die Anregung von Roswitha Arnold (Grüne), Energiespartipps auf der „Leverkugel“ am Ludwig-Erhard-Platz zu bewerben, zu der Gegenfrage, ob das Ding nicht besser ganz abzuschalten sei. Und die Forderung von Benedikt Rees (Klimaliste), Parkplätze und Straßen nachts gar nicht mehr zu beleuchten, stieß auf den vehementen Widerspruch von Gisela Schumann (CDU), sie wolle sich auch in Zukunft nachts auf der Straße sicher fühlen können.  

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