Gastro-Tipp LeverkusenIm Chilli Thai macht die Schärfe süchtig

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Aus Freunden wurden Kollegen: Zakir Cakmak (l) und Wichai Phothipamon

Leverkusen – Wer nur im Vorbeifahren von der Bismarckstraße auf das Chilli Thai schaut, könnte meinen, es handelt sich um einen Imbiss. Doch einmal durch die Tür getreten sieht man: Hier hat sich ein hübsches kleines Restaurant niedergelassen.

„Mein Freund Wichai und ich kennen uns schon, seit er einen Fuß auf deutschen Boden gesetzt hat“, sagt Inhaber Zakir Cakmak. Wichai Phothipamon kommt aus der thailändischen Provinz Udon Thani und arbeitet seit vielen Jahren als Koch in Deutschland. Eine Weile hatten die Freunde sich aus den Augen verloren. „Als wir uns dann mal wieder gesehen haben, habe ich ihn gefragt: Hättest Du nicht Lust, mal was mit mir zusammen zu machen?“, erzählt Cakmak. Gesagt, getan: Im August vorigen Jahres haben sie ihr kleines Restaurant mit 21 Innensitzplätzen und vier Außentischen eröffnet. Was hat es mit dem Restaurantnamen auf sich? Zakir Cakmak (lacht): Wir haben sehr lange überlegt, hin und her, mit Städtenamen, aber nichts hat uns so richtig gefallen. Eines Nachts bin ich hochgeschreckt: Chilli! Das ist es. Es ist ein wichtiger Bestandteil der thailändischen Küche und es kann jeder aussprechen. Wir haben es bewusst dann mit zwei „l“ geschrieben und das Logo mit den zwei Chilischoten selbst entworfen. Da sind wir ein bisschen stolz drauf.

Was kommt bei Ihnen auf den Teller und ins Glas? Wirklich authentische thailändische Küche, was man auch daran sehen kann, dass viele Thailänder aus der Region hier zum Essen herkommen. Das wurde direkt angenommen. Es ist nicht immer ganz einfach, weil es manche Dinge in Deutschland nicht immer zu kaufen gibt, Papaya zum Beispiel oder Thai-Bohnen. Aber Wichai macht das schon. Zum Trinken haben wir neben Kölsch vom Fass – das muss ja sein – auch zwei thailändische Biere: Chang und Singha. Aber natürlich auch Wein und Antialkoholisches.

Was ist das Highlight auf der Karte? Ich persönlich bin ein Fan von Salaten, dem traditionellen Papayasalat Som-Tam oder auch Laab-Gai, ganz fein geschnittenes Hühnchen mit verschiedenen Gewürzen. Was genau, darf ich natürlich nicht alles verraten. Bei unseren Kunden besonders beliebt sind die Curry- und Wokgerichte und natürlich die klassischen Nudeln Pad-Thai und Udon aus Wichais Heimat. Jedes Gericht gibt es zur Auswahl mit Hühnchen, Rind, Garnelen, Fisch oder vegetarisch, am beliebtesten ist aber mit Abstand die knusprige Ente. Und Wichai kann fast alles auch vegan zubereiten, wenn es gefragt ist.

Was ist das besondere an Ihrem Restaurant? Das Authentische bestimmt, Wichai macht auch alle Soßen selbst, da wird nichts abgepacktes verkauft. Die Schärfe geben wir auf der Karte in Chili-Schoten an: Von Null bis drei. Interessant ist: Die meisten Deutschen fangen mit einer Chili an und bald sind dann drei nicht mehr genug. Ich sage immer: Scharf macht süchtig. Und für unsere asiatischen Kunden machen wir schon auch mal die Karaoke-Anlage an, das mögen die sehr.

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Mit welchen Problemen haben Sie zu kämpfen? Die Preise natürlich, wie alle! Die Einkaufspreise sind um 30 bis 35 Prozent gestiegen, das ist der Wahnsinn. Und wenn sie uns das Gas abdrehen, geht in der Küche gar nichts mehr. Das ist schon eine schwierige Situation. Zum Glück haben wir nicht wie andere Restaurants mit Personalproblemen zu kämpfen. Hier ist alles sehr klein und familiär, wenn wir zu fünft hier sind, wird es schon eng.

Was gefällt Ihnen an Küppersteg? Es ist zentrumsnah, wir arbeiten auch mit Lieferando zusammen, da bekommt man überall schnell Essen hin geliefert. Viele Thailänder wohnen in Opladen und Wiesdorf, für beide ist das hier gut zu erreichen. Und wenn Fußballspiele im Stadion sind, ist hier ohnehin der Teufel los. Wir sind glücklich mit unserer Wahl.

Haben Sie Pläne für die Zukunft? Wir möchten gerne demnächst eine größere Cocktailkarte aufbauen. Zu Beginn haben wir nur drei Cocktails auf die Karte genommen. Wir wollten nicht zu viel auf einmal machen, sondern erst einmal schauen, dass das, was wir anbieten, auch funktioniert. Und das tut es!   Das Chilli Thai Kitchen an der Bismarckstraße 32 hat Montag bis Donnerstag von 12 bis 22 Uhr geöffnet, Freitag und Samstag bis 22.30 Uhr. Sonntag ist Ruhetag. Papaya-Salat zu Vorspeise gibt es für 7,90 Euro, ein vegetarisches rotes Curry kostet 11,90 Euro, mit knuspriger Ente 13,70 Euro. Auch Feiern mit bis zu 30 Gästen sind möglich. Reservierung unter 0214 73461879.  

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