Der angedachte Platz im Neulandpark hat keine öffentlichen Toiletten.
Politiker einigen sichLeverkusen-Wiesdorf bekommt einen Grillplatz am Rhein

Hinter der Strandbar könnte ein öffentlicher Grillplatz entstehen. Der Rhein ist zwar nicht zu sehen, aber Pylone der Autobahnbrücke. 2005 stand hier eine Bühne, was noch am Boden zu erkennen ist. Der Zaun links gehört zur Strandbar.
Copyright: Ralf Krieger
Gegrillt wird am Rhein zwar schon immer, jetzt hat sich die für Manfort, Wiesdorf, Rheindorf und Hitdorf zuständige Bezirksvertretung I einen öffentlichen Grillplatz festgelegt. Der liegt am Rande des Neulandparks neben der Strandbar und der Radweg-Brücke, die über die Autobahnzufahrt A59 führt. Der Platz wurde zur Landesgartenschau 2005 als Festivalgelände angelegt. An der Stelle der heutigen Strandbar stand 2005 zur Landesgartenschau eine Bühne, heute liegen dort noch in Halbkreisen große behauene Wackersteine, die mal als Sitzsteine gelegt worden sind.
In Wiesdorf und Manfort gibt es zurzeit keine offizielle Grillzone. Den Anstoß zur Einrichtung gab die SPD in der Bezirksvertretung. Die SPD hatte aber zuerst vorgeschlagen, das Grillen unten am Rheinufer zwischen der Wuppermündung und der Autobahnbrücke offiziell zu erlauben.

Hinter der Strandbar könnte ein öffentlicher Grillplatz entstehen.
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Dagegen spricht: Das Rheinufer ist nur von Rheindorf aus zu erreichen, denn der Rheinradweg ist gesperrt, bis die zweite Autobahnbrücke steht. Das liegt an der Autobahn GmbH, die eine ursprünglich zugesagte Öffnung des Radwegs aus Richtung Wiesdorf vor kurzem wieder abgesagt hat.
Zudem steht die gesamte Rheinaue unter Landschaftsschutz; ein Mitarbeiter des Umweltamts gab zu Protokoll, dass dort streng geschützte Arten vorkommen. Dort sollen Schwarzkehlchen und Baumfalken leben. Weil laut Stadtverwaltung außerdem das Müllproblem an der Stelle nicht in den Griff zu bekommen sei, sei das kein geeigneter Platz. Aus demselben Grund lehnt die Verwaltung auch die künstliche Wiese neben der Strandbar als Grillplatz ab, den die Politiker im Bezirk einstimmig als Grillzone beschlossen haben – gegen den ausdrücklichen Willen der Verwaltung.
Jetzt bleiben noch einige Fragen offen. Erstens wird es keine fest installierten Tische und Bänke geben, dafür ist kein Geld da, aber die sind in Leverkusen an den anderen Grillzonen auch nicht vorinstalliert, man muss selbst welche mitbringen oder eine Decke.
Dann gibt es in der Nähe keine öffentliche Toilette, was aber kein Thema in der Bezirksvertretung war; gegen einen kleinen Betrag sollen aber die Strandbar und der Imbiss 701 bereit sein, Fremde auf die Toilette zu lassen. Ansonsten lehrt die Erfahrung, dass die Büsche in der Umgebung bald ziemlich verschmutzt sein dürften. Auch die Müllfrage ist zurzeit noch nicht gelöst.
Dafür dürfte der Qualm an dieser Stelle kein Problem sein: Meistens bläst der Wind an der Altlast-Kante ordentlich und die Wohnhäuser, die in der Nähe auf dem unsicheren Deponiegrund standen, sind schon lange weg.
Zonen, in denen das Grillen in Leverkusen erlaubt ist, können auf der städtischen Internetseite eingesehen werden.
Ein Grillplatz liegt in der Hitdorfer Laach am Rhein, in Opladen darf man an den Wupperwiesen unterhalb der Himmelsleiter grillen. In Schlebusch ist eine Wiese zwischen der Wilmersdorfer Straße und dem Ophovener Weiher freigegeben, die viel genutzt wird. Im Strandbereich des Großen Silbersees darf in Küppersteg gegrillt werden. Ab diesem Sommer gibt es in Wiesdorf im westlichen Neulandpark eine freigegebene Wiese.
Offene Feuer oder Lagerfeuer sind nicht erlaubt, unter Bäumen grillen ist verboten und um 22 Uhr ist Schluss. Die eigenen Abfälle muss man selbst entsorgen. Bei Trockenheit kann die Stadt das Grillen ganz verbieten. (rar)