Grundwasser in LeverkusenStadtverwaltung hat keine Probleme mit geplanter Entnahme

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Ein großes Brunnenhaus in der Hitdorfer Rheinaue. 

Die Leverkusener Politik ist mit dem Thema Grundwasser noch nicht durch. Die Stadtverwaltung beantwortete eine Nachfrage der unabhängigen Ratsfrau Gisela Kronenberg. Die Verwaltung befürwortet demnach, dass eine Laufzeit von 30 Jahren für die von Currenta beantragte Grundwasserentnahme von insgesamt 350 Millionen Kubikmetern (rechtsrheinisch in Hitdorf, Wiesdorf und Flittard: 97 Millionen Kubikmeter Wasser) in Ordnung sei.

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Die Menge, aber besonders auch die lange Laufzeit hatten Mitglieder der Grünen, der Klimaliste und die Einzelvertreterin Kronenberg im Leverkusener Umweltausschuss im Hinblick auf den Klimawandel kritisch gesehen. Die Stadtverwaltung macht sich demnach den Standpunkt Currentas zu eigen, dass auch die Förderung dieser großen Menge Wassers kein Problem darstelle.

„Nachhaltige Entnahme“

Currenta beurteilt seine eigene Entnahme als nachhaltig. Die Verwaltung sieht keine Hinweise für eine Gefährdung der Trinkwasserversorgung in den nächsten 30 Jahren. Zitiert wird zudem eine neue Veröffentlichung des Forschungszentrums Jülich, nachdem die Grundwasserneubildung vom Land her langfristig unverändert sein soll. Der Niederschlag im Winter solle demnach sogar steigen. Außer Currenta nennt die Verwaltung 13 weitere wasserrechtliche Erlaubnisse im Stadtgebiet, die insgesamt 550 000 Kubikmeter im Jahr fördern dürfen: Zum Beispiel die Avea und das Schwimmbad Calevornia. Trotz der relativ großen Entfernung habe der Braunkohletagebau einen größeren Einfluss auf die Wassermenge und -qualität im ursprünglich ergiebigen rechtsrheinischen Grundwasserkörper „Niederung des Rheins“. Aus dem Grundwasserkörper pumpt Currenta einen Teil seines Wassers. Die chemische Qualität des Wassers wird hier als „schlecht“ bewertet.

Verträge über Notversorgung

Currenta könne auch künftig mit der EVL Wasser austauschen. Die EVL liefert Currenta Wasser, das Currenta mengenmäßig aus den eigenen Brunnen anderswo ins Netz der Stadt zurückgibt. Die Verwaltung schreibt: „Die Currenta kann im Rahmen einer Notversorgung die EVL mit Trinkwasser beliefern.“ Darüber gibt es Verträge.

Auch in Köln-Flittard gibt es kritische Stimmen zur Wasserförderung, die von BUND-Wasserexperten im WDR veröffentlicht wurden. Dort gibt es, genau wie in den Auen zwischen Rheindorf und Hitdorf mehrere Brunnen von Currenta. Der Experte spricht davon, dass es dadurch eine Dürre in der ehemals feuchten Rheinaue gebe. Das dortige Binnengewässer, ein ehemaliger Rheinarm, musste durch Wassereinleitungen aus Brunnen von Currenta künstlich vor dem Austrocknen bewahrt werden. Currenta widerspricht dieser Beurteilung.

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