Herbstfest im Naturgut OphovenSolar-Autos, eine Mitmachbaustelle und ein Theaterprojekt

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Bastelnde Kinder am Tisch.

Ein Tag mit vielen Angeboten für Kinder: Sie konnten beim Herbstfest des Naturgutes unter anderem Igel basteln.

Das „NaturGut Ophoven“ feierte sein Herbstfest mit vielen Mitmachaktionen rund um die Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und fairer Handel. 

Wenn Kinder ihren Eltern vorauslaufen, ist das meist ein gutes Zeichen: Die Kinder sind neugierig, begeistert und voller Vorfreude. Dieses Phänomen konnte man auch beim Herbstfest rund ums Naturgut Ophoven beobachten: Überall lachende Kinder, die ihre Eltern hin zu selbstgebauten Solar-Autos, einem Bienenstock oder zum Gewinnspiel mit Fragen rund um die Natur drängten. 

Das Herbstfest – zu dem auch ein Trödelmarkt gehörte – fand im Rahmen der sogenannten „fairen Woche“ statt. Sie ist eine deutschlandweite Kampagne, die auf – eben – fairen Handel aufmerksam machen soll. „Leverkusen ist Fair-Trade-Stadt, deswegen sind wir Teil dieses Netzwerks und machen beim „Arbeitskreis faire Woche“ schon seit einigen Jahren mit“, erklärte Ute Rommeswinkel vom Naturgut. „Es geht bei dieser Woche darum, Bildung in Sachen nachhaltige Entwicklung zu vermitteln. Und das passt gut zu dem, was das Naturgut vertritt.“ 

Trödelmarkt zur richtigen Jahreszeit

Im Frühjahr und im Herbst veranstaltet das Naturgut zudem, wie jetzt auch, stets einen Trödelmarkt. „Das passt. Zum Saisonwechsel braucht man schließlich neue Klamotten. Das ist gelebte Nachhaltigkeit“, sagte Rommeswinkel und fuhr fort: „Der Trödel hat für unser Herbstfest einen sehr hohen Stellenwert. Viele Leute kommen deswegen. Sie wollen Schnäppchen finden, tolle Produkte. Ich denke, dass durch den Trödel Umweltbewusstsein vielleicht schon eine Art Trend geworden ist.“

Die Kinder hatten jedenfalls viel Spaß bei den unterschiedlichen Aktivitäten auf dem Gelände. Mit Unterstützung des Jungen Theaters und dessen Mitgliedern konnten sie Passagen aus dem Stück „An der Arche um acht“ einstudieren, ein Recycling-Spielzeug basteln oder in einem abgezäunten Bereich Baumeister spielen. Alle Attraktionen waren kostenlos. 

Recycelte Spielzeugfrösche

Eine Gruppe von Kindern im Grundschulalter baute Spielzeugfrösche aus recyceltem und Natur-Material zusammen. Und durchweg allen schienen besonders die vom Naturgut-Team angebotenen Gewinnspiele zu gefallen. „Das hat mir am meisten Spaß gemacht: Man dreht an einem Rad und muss dann Fragen zu Nachhaltigkeit beantworten“, sagte jedenfalls einen glücklichen Gewinner und präsentierte stolz seine gewonnene Umwelt-Lupe.  

Einen ähnlichen Stand hatte auch der Naturschutzbund  (NABU) aufgebaut. Hier ging es speziell um Siebenschläfer. Die Kinder konnten sich einen Film über die Tiere anschauen und am Glücksrad drehen. „Der Siebenschläfer ist ein Tier, das die wenigsten kennen, welches aber auch in Leverkusen lebt. Es ist wichtig, anhand des Siebenschläfers konkret auf Umweltschutz aufmerksam zu machen – weil es auch uns in dieser Stadt betrifft. Die Fläche des Bürgerbuschs etwa wird immer kleiner. Und so schrumpft auch der Lebensraum für die Siebenschläfer“, erklärte Regine Kossler, Koordinatorin des Siebenschläfer-Projekts. 

Es geht auch um Vernetzung, dass sich die einzelnen Projekte gegenseitig wahrnehmen.
Margit Czenki, Künstlerin

Übrigens: Um ihr Projekt bekannt zu machen, hatte sich auch die Gruppe des sogenannten Parklabyr aus dem Museum Morsbroich zum Naturgut aufgemacht und sich mit einem Lageplan des Schlosses zum Fest gesellt. Die beiden Kreativen, Margot Czenki und Christoph Schäfer, wollen mithilfe der Leverkusenerinnen und Leverkusener den Schlosspark umgestalten. „Es ist überhaupt kein Park mehr, das Gelände muss wieder eine Struktur bekommen – und Platz für Kinder, damit sie sich bewegen können“, sagte Czenki. „Das Fest gefällt mir jedenfalls wahnsinnig gut. Es geht schließlich auch um Vernetzung.- Darum, dass sich die einzelnen Projekte gegenseitig wahrnehmen“, findet die Künstlerin. 

In das Herbstfest war ein Trödelmarkt integriert.

In das Herbstfest war ein Trödelmarkt integriert.

Regionale Produkte im Angebot

Eine Mutter, die als Besucherin mit ihren Kindern und einer Freundin gekommen war, bestätigte: „Das Fest ist abwechslungsreich, es gibt hier regionale Produkte und die Mitmachaktionen für die Kinder sind großartig.“ Es sei auch schön, die Veranstaltung mit einem Trödelmarkt zu kombinieren. „So können die Kinder mit ihrem Taschengeld etwas einkaufen gehen.“ Ihrem Empfinden nach hätte das Herbstfest allerdings vorab noch ein bisschen mehr Werbung vertragen. „Wir haben nur durch Zufall davon erfahren, ich hatte es auf der Homepage fast übersehen“, sagte eine der beiden Damen,  deren Sohn gerade konzentriert an der Solarauto-Station bastelte und erklärte: „Ich baue ein Sägewerk, aber das Dach ist noch sehr instabil.“ Er finde es „toll, dass man hier mit Lego kreativ sein kann“ und fügte an: „Ich bleibe am liebsten den ganzen Tag bei dieser Station.“

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