Hungerstein in LeverkusenDas steckt hinter der neuen mysteriösen Botschaft am Rhein

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Die neue Botschaft auf dem Hungerstein.

Leverkusen-Rheindorf – Sie sind Überbleibsel vergangener Tage und zeugen ursprünglich von Dürre und Leid: Hungersteine. Erkennbar sind sie nur bei Niedrigwasser und zieren traditionell die Namen der Dürrezeiten. Inzwischen tragen sie jedoch auch als sogenannte Liebessteine die Initialen verliebter Paare oder sonstige Botschaften. Seitdem der Rheinpegel nur noch im Zentimeterbereich liegt, sind viele der Gesteine samt Inschriften wieder sichtbar und geben Leverkusenerinnen und Leverkusenern mitunter Rätsel auf.

Markierungen, wie zum Beispiel „B.E.T.L 1959“ oder „HS 2003 DP“ lassen viele fragende Gesichter am Ufer zurück. Lediglich die Zahlenkombinationen weisen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Jahr der Entstehung der Botschaft hin. Doch wofür stehen die Buchstaben? Seit neuestem schmückt die Aufschrift „MGM 2022“ einen der Felsen. Recherchen des „Leverkusener Anzeiger“ haben nun ergeben, wofür sie steht: Marcus Günter Malyska im Jahr 2022.

Mit Youtube-Videos zur professionellen Gravur

Der Rheindorfer hat von einem Freund aus der Nachbarschaft von den Hunger- und Liebessteinen erfahren und sich kurzerhand entschlossen, einen der Gesteinsblöcke mit der aktuellen Jahreszahl und seinen Initialen zu verzieren: „Da sind ja schon diverse Kennzeichnungen aus älteren Jahren. Da dachte ich mir, es kann ja nicht sein, dass es noch nichts aus diesem Jahr gibt.“

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Marcus Günter Malyska alias „MGM 2022“.

Etwas von Dauer oder gar für die Ewigkeit zu schaffen, das sei für ihn interessant gewesen. „Der Stein wird dort ja noch in 10 oder sogar 100 Jahren liegen“, berichtet er. Für die professionell aussehende Gravur musste sich der gelernte Elektroingenieur einige Videos auf Youtube ansehen. Bisher habe er sich noch nie als Bildhauer versucht und ist völlig fachfremd.

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„Ich habe mir dann aus einem alten Bohrer einen Meißel geschliffen. Ein Steinmetz hat für solche Arbeiten einen extra Hartmetallmeißel. Mit einem normalen würde das gar nicht gehen“, erklärt der Rheindorfer.

Ganze 10,5 Stunden hat die Aktion gedauert. Für einen Buchstaben, beziehungsweise eine Zahl, hat der 27-Jährige also 1,5 Stunden gebraucht. Die Zahlen sind zwar etwas kleiner als die Buchstaben, allerdings seien die Rundungen sehr aufwendig gewesen. Mit dem Endprodukt sei er aber zufrieden. Auch wenn „ein Steinmetz das sauberer hinkriegen würde“.

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