Kneipenfestival Leverkusen6. Auflage verbreitet beste Laune in der ganzen Stadt

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Viel Betrieb herrschte in und auch vor den Kneipen beim 6. Kneipenfestival.

Es war noch hell, da herrschte schon viel Betrieb in und auch vor den Kneipen beim 6. Kneipenfestival.

Gute Laune, fetzige Musik, Shuttle-Busse mit Comedians zur Unterhaltung der Kneipengänger: Das Leverkusener Kneipenfestival ist wieder da.

„Endlich geht es wieder los.“ So oder so ähnlich drückten viele Besucherinnen und Besucher des 6. Leverkusener Kneipenfestivals das Gefühl aus, das sich am Samstag in den Straßen Leverkusens breit machte. Aufbruchstimmung in den Frühling und ins Partyleben. In den Stadtteilen Wiesdorf, Opladen, Schlebusch und Manfort boten insgesamt 23 Kneipen und Bars und ein buntes, fröhliches Programm für das nach Unterhaltung lechzende Publikum.

Ob ruhige oder fetzige Musik, alte oder neue, Cocktailkurs oder Grillevent, das Programm bot eine breite Palette an Unterhaltung. Selbst das Wetter hatte ein Einsehen. Ging am Nachmittag noch ein Regenschauer nieder, verzogen sich schließlich die Wolken, pünktlich zum nahenden Festivalstart. Sie machten Platz für einen lauen Frühlingsabend, der tausende Menschen zu den Partykneipen trieb und die Straßen leerfegte, um ein paar Stunden unbeschwert die größte Party des bisherigen Jahres zu genießen.

Zunächst ließ es sich gemütlich an. Im „Früh am Markt“ in Wiesdorf richteten sich Betreiberin Dada (59) und ihre Tochter Anita (28) für einen fröhlichen Abend. Auf 40 Quadratmeter fanden dort 20 bis 25 Personen auf den Plätzen am Fenster und an der Theke Platz. Dada und Anita sorgten mit ihrer fröhlichen, herzlichen Art dafür, dass keine Kehle trocken blieb und dass sich alle wohl fühlten.

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Das „Zündholz Duo“, Bandleader Lars Jantzen und E-Gitarrist Thorsten Jurkscheit, spielte im Früh am Markt.

Das „Zündholz Duo“, Bandleader Lars Jantzen und E-Gitarrist Thorsten Jurkscheit, spielte im Früh am Markt.

Die Band „Zündholz Duo“, bestehend aus dem Bandleader Lars Jantzen oder auch „Die Haare sind echt“ und seinem talentierten E-Gitarristen Thorsten Jurkscheit, führte noch einen Soundcheck durch und starteten dann gegen 19:20h in ihr abendfüllendes Programm. Die Musik stammte aus den 60er und 70er Jahren. Bei einem Mix aus Rockabilly, Rock, Irish Folk und Country Musik können die Musiker auf ein Repertoire von circa 100 Songs zurückgreifen.

Wenn‘s gewünscht wird, können sie auch kölsche Lieder liefern. „Wir stellen uns mit den Songs aufs Publikum ein. Unser Anliegen ist es, die Leute „mitzunehmen“, erklärte Jurkscheit und eröffnet ein paar Minuten später den Abend. Der Sound ist komplett analog. Ein Verstärker für die Gitarren und den Gesang und ein analoges Mischpult. Mehr benötigen die zwei Profis nicht, die bereits seit 20 Jahren immer wieder miteinander arbeiten.

Es ist super, dass es sowas, nach drei Jahren Corona, in Leverkusen gibt
Anna

Jurkscheit spielt nur in Leverkusen. Er ist Aspergerautist und benötigt seine vertraute Umgebung. Seine Mutter begleitet ihn. „Er ist genial“, erzählt der Bandleader über seinen Partner. „Er spielt Gitarre, wann immer er Zeit hat, und hat alle Songs im Kopf. Unfassbar“. Neben einem herausragenden Talent an der Gitarre erfreut der Vollblutgitarrist sein Publikum aber auch mit einer schönen Gesangsstimme.

Das Publikum war begeistert und honorierte den guten alten Sound aus ihrer Jugendzeit mit herzlichem Applaus. „Es ist so gut, dass es in Leverkusen wieder losgeht. Wir hatten und schon so daran gewöhnt, nur zu Hause zu bleiben, das muss sich wieder ändern“, sagte Irmgart Mierbach, die mit ihrem Mann Klaus Liepelt gekommen war, um einen schönen Abend zu verbringen. Ihr strahlendes Gesicht bekräftigte ihre Worte.

Um 20 Uhr Menschenmassen vor Opladener Kneipen

Ging es in der kleinen Kneipe in Wiesdorf gegen 19.30 Uhr noch ruhiger zu, belagerten gegen 20 Uhr in Opladen bereits die Menschenmassen die Partylocations. Es war teilweise unmöglich, noch in die Kneipen hineinzugelangen. Im „Stilbruch“ legte Thomas Wagner als DJ auf. Er brachte mit Charts und Party-Musik, sowie Klassikern aus den 80ern, 90rn und 2000ern Stimmung in den Laden. Es funktionierte. Das „Stilbruch“ war voll.

Um an ein Getränk heranzukommen, mussten die Gäste schon etwas länger warten. Überall waren lachende Gesichter zu sehen, scherzten Freunde und Freundinnen miteinander. „Es ist super, dass es sowas, nach drei Jahren Corona, in Leverkusen gibt“, sagt Anna, die sich mit Freundin Saskia ins Partygetümmel stürzte. Es war bereits die 4. Station für die beiden und sie hatten noch einiges vor.

Shuttlebusse verkehrten zwischen den Stadtteilen

Die einzelnen Kneipen zu erreichen, war kein großes Problem. Zwei Shuttlebusse wurden eigens für das Festival eingerichtet und pendelten in regelmäßigem Rhythmus zwischen den teilnehmenden Stadtteilen. Die Nutzung kostete pro Besucher 2 € für den ganzen Abend. Als Ticket gab es ein graues Papierband, am Handgelenk befestigt werden konnten.

Ein Shuttlebus brachte die Kneipengänger von einem Ort zum anderen.

Ein Shuttlebus brachte die Kneipengänger von einem Ort zum anderen.

Zur Erheiterung der Gäste gab es sogar einen Comedian und einen Gitarristen, die jeweils die Besucher der Pendelbusse unterhielten.  Es war jedoch Glückssache, diese auch zu erwischen, da sie mal zustiegen und dann auch wieder gingen. Das Angebot der Busse wurde gut genutzt. „Die Veranstaltung war vom ersten Jahr an ein Renner“, sagt Michael Harenberg (38) vom Orgateam. „Aber in diesem Jahr ist es bereits sehr früh schon sehr voll. Die Laune der Leute ist fantastisch. Wir hatten in all den Jahren noch nie Probleme mit der Polizei. Alles blieb immer ruhig und friedlich“.

Durch die Unterstützung zahlreicher Sponsoren ist der Eintritt für die Gäste frei. Das Kneipenfestival hat sich fest etabliert. Am Montag werden bereits die Planungen fürs nächste Jahr stattfinden, wenn Leverkusen zum Partymachen wieder in Scharen auf die Straßen strömen wird.

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