KohlekraftwerkLeverkusener Mitarbeiter ersparen Chempark jährlich 300.000 Euro

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Kohlehafen Chempark

Kohlehafen Chempark

Leverkusen – Fast immer ist die Kohle feucht. Das ist nicht gut fürs Kraftwerk, das den Chempark mit Strom versorgt: Die Rutsche, über die der Brennstoff in die Feuerkammer befördert wird, verklebte immer wieder. Dann galt es, das Transportband auseinander zu nehmen und von Kohleresten zu befreien. Das kostete regelmäßig viel Zeit. Und Geld: 300 000 Euro Stillstandskosten haben die Controller beim Chempark-Betreiber Currenta ermittelt. Und das jedes Jahr.

Das ist Vergangenheit. Vier Mitarbeiter des Kraftwerks haben das Problem ein für alle Mal gelöst. Wobei der Kniff simpel erscheint. Man muss allerdings erst mal darauf kommen, die Kohle-Rutsche mit einer Art Dusche auszustatten. Die wurde nach Absprache mit der Betriebsleitung eingebaut. Und sie tut, was sie soll. Rutsche verstopft? Rohrbogen auseinander bauen? Das war einmal auf dem Weg zwischen Schiff und Kohlekraftwerk. Die Idee ist eine von 1931, die im Verlauf des vorigen Jahres von Mitarbeitern des Chempark-Betreibers kamen. An den kleineren Standorten Dormagen und Uerdingen wurden weitere 805, beziehungsweise 474 Vorschläge eingereicht. Das heißt: Fast jeder zweite Currenta-Beschäftigte hat allein oder im Team eine Idee entwickelt, wie man besser arbeiten kann.

„Es freut mich sehr, dass so viele Ideen auf Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit abzielen“, sagte am Dienstag Alexander Wagner, Arbeitsdirektor von Currenta. 1807 Vorschläge habe man schnell umsetzen können. Viele ziehen Kostenvorteile nach sich: 2,2 Millionen Euro allein im ersten Jahr nannte Currenta. Das wird vom Unternehmen honoriert. Es zahlt rund 900 000 Euro Prämien aus. Mit 64 000 Euro ging die höchste Einzelgratifikation an einen Mitarbeiter in Leverkusen. So viel gab es für die Kohle-Spezis nicht. (tk)

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