Verstorbener KünstlerHommage an Klaus D. Huber im KAW Opladen

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Erinnerung an einen Freund und Künstler: Der 2012 verstorbene Klaus D. Huber (rechts) mit Ars Vitalis, zu denen auch Peter Wilmanns (links) und Buddy Sacher (Mitte) gehörten.

Erinnerung an einen Freund und Künstler: Der 2012 verstorbene Klaus D. Huber (rechts) mit Ars Vitalis, zu denen auch Peter Wilmanns (links) und Buddy Sacher (Mitte) gehörten.

Leverkusen  – Es war eine Geburtstagsfeier, die alles hatte: Viele Gäste. Gäste von weither. Ein erstklassiges Feierprogramm. Und sogar einen dramatischen Augenblick, der einen kleinen Helden gebar. Der Grund, warum sich all das am Dienstagabend im und am Opladener Kulturausbesserungswerk (KAW) ereignete, warum all die Leute überhaupt zusammengekommen waren: 70 Jahre alt wäre Klaus D. Huber am 1. Oktober geworden. Der Wahl-Leverkusener, der mit seiner Musik, seinem scharfen Menschenverstand, seinem stets wachsamen Blick auf Gesellschaft und Politik die Kulturszene geprägt hatte – mal solo, mal im Duo, mal mit der Kult-Kabarettgruppe Ars Vitalis – starb zwar am 1. Januar 2012. Aber vergessen ist er eben ganz und gar nicht.

Schmickler stürzt auf dem Vorplatz

Für ihn sind die Menschen auch posthum noch bereit, auf die Bühne zu gehen, zu singen, zu witzeln – und dafür gar die Zähne zusammenzubeißen. So wie Wilfried Schmickler. Denn auch er gehörte zu den Protagonisten des Geburtstagsabends vor knapp 160 Menschen im KAW. Der populäre Kabarettist aus Hitdorf war Klaus D. Huber zu dessen Lebzeiten stets als guter Freund verbunden. Und er war es, der für den in jeder Hinsicht besonderen Moment sorgte, als er in der Pause der Veranstaltung auf dem Vorplatz des Hauses stolperte, hinfiel und sich die Hand anknackste sowie den Kopf anschlug.

Auftritt im Scala abgesagt

Der Auftritt Wilfried Schmicklers am Freitag, 4. Oktober, im Opladener Scala fällt aufgrund des Sturzes vor dem KAW aus. Er wird am Dienstag, 23. Januar, nachgeholt. Bereits gekaufte Karten für die Veranstaltung, die ausverkauft war, behalten ihre Gültigkeit – oder können dort, wo sie erworben wurden, zurückgegeben werden. Ebenso wurden alle weiteren, für die kommenden Tage an anderer Stelle geplanten Auftritte des Künstlers abgesagt. Sein Management verweist für weitere Informationen auf die Internetseite Schmicklers, die stetig aktualisiert werde. (frw)

www.wilfriedschmickler.de

Der Notarzt kam. Es wurde gekühlt und geschient. Die Diagnose später am Abend – das bestätigte sein Manager Winni Rau: Hand gebrochen. Krankenhaus. Operation. Die Termine in den kommenden Wochen erst einmal abgesagt – darunter auch der Auftritt im Scala am 4. Oktober. Die Diagnose in diesem Augenblick indes: Eher halb so wild – bis auf eine offensichtliche Platzwunde am Kopf. Es muss weitergehen. Sprich: Schmickler zog es nach kurzer Bedenkzeit durch und bestritt auch den zweiten Teil des Programms. Er wollte sich die Feier zu Ehren seines verstorbenen Freundes nicht durch einen Stolperer, eine Platzwunde am Kopf und Schmerzen verderben lassen. Das Krankenhaus mit dem Röntgenapparat konnte bis nach dem Auftritt warten.

Eine „wundervolle“ Hommage

„Das ist bemerkenswert“, sagte Wolfgang Müller-Schlesinger, KAW-Urgestein, Kopf des dortigen Teams, selber Kabarettist und langjähriger Spezi sowohl Hubers als auch Schmicklers. „Auch das zeigt, wie viel Klaus den Menschen hier und anderswo bedeutete und noch bedeutet.“ Für Müller-Schlesinger jedenfalls war dieser Abend füer und diese „Hommage“ an Klaus D. Huber ein „voller Erfolg!“. Trotz des Sturzes. Es sei einfach „wundervoll“ gewesen, so viele bekannte Gesichter – darunter Hubers Familie um seine Frau Ute und seinen Sohn Frederic – wiederzusehen und sich gemeinsam mit ihnen zu erinnern. Gemeinsam mit ihnen zu lachen. Gemeinsam mit ihnen Geburtstag zu feiern.

Zwei Drittel des Abends bestanden aus Videozusammenschnitten von Hubers früheren Auftritten. Ein Drittel bestritten Müller-Schlesinger, Schmickler und Volker Schmitz – als ein weiterer von Hubers ehemaligen Weggefährten – mit Texten des alten Freundes. Wahlweise alleine, zu zweit oder im Trio trugen sie die vor. Vor dem fatalen Sturz. Und danach. Und: Weil der alte Freund es schlichtweg verdient hatte.

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