SchwimmbadGebühren für Kurse in Leverkusen angepasst – neue Regelung im „Calevornia“

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Eine Schwimmerin im „Calevornia“.

Die Regelungen für Schwimmkurse im „Calevornia“ haben sich zu Jahresbeginn geändert

Die Gebühren für die Schwimmkurse der städtischen Schwimmschule „Aqua-Vital“ wurden vereinheitlicht.

In der vergangenen Woche sind die neuen Schwimmkurse der Schwimmschule „Aqua-Vital“, die zum städtischen Sportpark Leverkusen gehört, angelaufen. Im Eingangsbereich des Freizeitbades „Calevornia“ hat das für einige Verwirrung gesorgt. Denn: Die Zugangsregelungen haben sich geändert. 

Bis zum Jahresbeginn bekamen Kinder für ihren gebuchten Schwimmkursus an Eingang eine Zugangskarte für zwei Stunden. Eine Begleitung bekam ebenfalls eine kostenfreie Zwei-Stunden-Karte – schließlich sind viele Schwimmkurs-Kinder noch zu klein, um sich eigenständig umzuziehen, ihre Sachen einzuschließen und sich dann am pünktlich am Beckenrand einzufinden. Und die Umkleidekabinen liegen hinter der Zugangsschranke.

Seit diesem Jahr bekommen Kinder nur noch die 45 Minuten Kurszeit plus Duschen und Umziehen auf ihre Eingangsarmband geladen. Eltern können zur Umkleidekabine mitgehen und beim Umziehen helfen, wer aber ins Bad möchte, muss eine reguläre Eintrittskarte kaufen. Wollen Kinder nach dem Kursus noch bleiben, müssen sie zunächst zurück zur Kasse, ihr Armband abgeben und ein reguläres Ticket kaufen. 

Stress bei Kassenpersonal

Das sorgt zum Start für Stress beim Kassenpersonal. Zum einen muss die neue Regelung immer wieder erklärt werden, obwohl Aqua-Vital vorab eine Mail zur Erklärung geschickt hatte. Und dann gilt es, den Überblick an der Zugangsschranke zu behalten: Wer sind Kunden, die abgerechnet werden müssen, wer Eltern, die nur zur Umkleidekabine wollen?

Auch der Schwimmlehrer wirkt etwas gestresst, als er versucht, gleichzeitig den abgeschlossenen Kursus im Umkleidebereich abzuliefern und die neuen Kinder einzusammeln. Im Durchgang vor den Duschen bildet sich ein ziemliches Kuddelmuddel aus Badegästen, Kindern und Eltern – darauf hat der Sportpark reagiert und den Treffpunkt weiter nach hinten zu den Sammelumkleiden verlegt.

„Früher war das besser“, sagt eine Mutter, die mit ihrer Winterjacke unter dem Arm und der kleinen Tochter an der Hand im warmen Umkleidebereich auf ihren Sohn wartet. „Da konnte man entspannt noch ein bisschen mit den Kindern planschen und sich dann in Ruhe gemeinsam umziehen. Aber ist jetzt halt so“, sagt sie schulterzuckend.  

Die meisten Kurse werden teurer

Aber warum ist das jetzt so?  Die Entgelte für Schwimmkurse im „Calevornia“ seien höher als in anderen Schwimmbäder gewesen, weil sie den Zwei-Stunden-Eintritt beinhalteten. Hierüber habe es Beschwerden von Eltern gegeben, sagt der Sportpark auf Anfrage.  „Deswegen hat SPL im Sinne einer Gleichbehandlung aller interessierten Teilnehmenden entschieden, die Entgelte für die Kurse für alle Standorte zu vereinheitlichen“, schreiben die Verantwortlichen in einer schriftlichen Stellungnahme.

Die Kurse im „Calevornia“ sind dadurch allerdings nicht wesentlich günstiger geworden:  Im Jahr 2023 kostete eine Kurseinheit elf Euro, in diesem Jahr sind es 10,80 Euro. Gesehen auf die Gesamtkursdauer von 15 Einheiten eine Ersparnis von drei Euro bei 162 Euro Kursgebühr. Die Preise pro Einheit in den Schwimmbädern Bergisch Neukirchen, Wiembachtal und „Medilev“ lagen nach eigenen Recherchen zumeist bei zehn Euro pro Einheit, mit einigen Ausnahmen im Bereich zwischen neun und elf Euro. Der Einheitswert von 10,80 Euro macht die meisten Kurse also eher teurer als günstiger.  

Viele Eltern zeigen Verständnis und Bereitschaft dafür, dass sie nun für ihren eigenen Eintritt bezahlen sollen. Dass die Kinder aber nicht mehr über den Kursus hinaus bleiben dürfen, passt vielen nicht. Das „Calevornia“ verkauft Eintrittskarten für zwei oder vier Stunden oder Tageskarten. Das heißt: Wenn Eltern zu Beginn des Kurses eine Zwei-Stunden-Karte kaufen, haben sie nach dem Kursus noch eine Stunde übrig, für die Kinder müssen sie dann aber ebenfalls eine Zwei-Stunden-Karte kaufen, von der sie nur eine Stunde nutzen könnten, ohne ihre eigenen zu überziehen. „Das wären für mich jedes Mal 17,50 Euro zusätzlich zu den ohnehin schon nicht günstigen Kursgebühren“, sagt eine Mutter mit zwei Kindern im Schwimmkurs. Das werde sie nicht mehr machen.

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