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BauprojektKölner Unternehmen will in Leverkusen Dutzende möblierte Wohnungen bauen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Plakat kündigt neben einem alten Gebäude ein Bauprojekt an.

Hier sollen möblierte Apartments entstehen.

An der Ecke Manforter Straße/Heinrich-von-Stephan-Straße will die Pantera AG Wohneinheiten bauen. Doch noch sind Fragen offen.

Das große Schild auf einem leeren Grundstück an der Ecke Manforter Straße/Heinrich-von-Stephan-Straße lässt keinen Zweifel zu: „Hier entstehen Serviced Apartments“, heißt es auf dem Plakat und die Illustration darauf zeigt auch, wie man sich das vorzustellen hat. Das leerstehende historische Wohnhaus links wird ergänzt durch einen viergeschossigen Kubus, das oberste ist als Staffelgeschoss dargestellt.

Nähere Infos gibt es beim Kölner Immobilienentwickler Pantera AG, verspricht der Text auf dem Plakat. Ein Anruf bei dem Unternehmen bestätigt dann zunächst mal generell das Vorhaben. Auf der Pantera-Webseite wird das Bauprojekt unter dem Titel „Corner Leverkusen“ beworben. Und der Leser erfährt dort, dass auf dem insgesamt 2284 Quadratmeter großen Grundstück rund 83 Wohneinheiten entstehen sollen, ausgeführt als „Serviced apartments“.

An der Manforter Straße soll gewerbliches Wohnen kommen

Der englische Begriff Serviced Apartment steht im Immobilien-Jargon für möblierte Wohnungen, die für begrenzte Zeiträume mietbar sind. Wer in eine solche Wohnung einzieht, muss im Grunde nur seinen Koffer mitbringen. Denn neben den Möbeln ist dort üblicherweise auch alles andere vorhanden – vom Geschirr bis zur Kaffeemaschine und vom Besteck bis zu den Töpfen.

Gewerbliches Wohnen ist das Stichwort für diese Art von Immobilien. Messebesucher, Handwerker oder andere Leute, die vorübergehend in Köln oder Leverkusen arbeiten, sind das Zielpublikum für „Corner Leverkusen“.

Blick auf das Baugelände für die Serviced Apartments von der Heinrich-von-Stephan-Straße aus

Blick auf das Baugelände für die Serviced Apartments von der Heinrich-von-Stephan-Straße aus

Ein Bauantrag für das Projekt der Serviced Apartments liegt bei der Stadt freilich noch nicht vor. Es habe für die Fläche lediglich einen Antrag auf Vorbescheid für die Nutzungsänderung in ein Hotel gegeben. Der Vorbescheid sei im April 2023 erteilt worden. Die Fläche liege im Plangebiet des Rahmenplans Postgelände Leverkusen-Wiesdorf, so teilt die Stadtverwaltung ergänzend mit. Und das historische Gebäude auf dem Bauplatz stehe unter Denkmalschutz.

Detail an dem denkmalgeschützten Bestandsgebäude Manforter Straße 31 aus dem Jahr 1896

Detail an dem denkmalgeschützten Bestandsgebäude Manforter Straße 31 aus dem Jahr 1896

Tatsächlich schließt sich das ehemalige Post-Gelände unmittelbar nördlich an die Projektfläche der Pantera AG an. Im Dezember vergangenen Jahres hatte der Stadtrat die Voraussetzungen geschaffen, damit der Düsseldorfer Investor Gerd Esser dort auf 5,5 Hektar Fläche bis 2035 ein Immobilienprojekt mit einem Volumen von insgesamt 150 Millionen Euro verwirklichen kann.

Zur Frage, welches Kostenvolumen ihr Serviced-Apartments-Projekt haben werde, gibt es von der Pantera AG einstweilen keine Antwort. Man sei noch auf der Suche nach einem passenden Betreiber des Projektes, heißt es aus Köln auf Anfrage des „Leverkusener Anzeiger“. Der gebe dann bestimmte Eckpunkte für das Vorhaben vor, die im Bauantrag berücksichtigt werden müssen. Aus diesem Grund gebe es auch noch keinen Bauantrag. Wenn der Betreiber gefunden sei, wolle die Pantera AG das Projekt an einen institutionellen Investor oder eine Vermögensverwaltung, die für begüterte Familien nach Kapitalanlagen suchen, veräußern. 

Es ist also auch noch offen, wann mit der Bebauung des Areals an der Straßenecke zwischen Bahntrasse und Europaring begonnen wird. Nur die Werbetrommel wird schon kräftig gerührt.