Kommentar zur onkologischen PraxisSchließung zum Schaden der Patienten

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Christina Reddemann steht in ihrer Praxis: In diesem Raum verabreicht sie normalerweise Chemotherapien.

  • In Opladen musste eine onkologische Praxis schließen.
  • "Das ist eine Katastrophe für die Patienten", kommentiert unser Autor die Gerichtsentscheidung.

Leverkusen – Für hunderte Leverkusener Krebspatienten ist die Praxisschließung eine Katastrophe. Das ist nicht übertrieben. Kaum etwas können Krebspatienten während der Chemotherapie weniger gebrauchen als den Wechsel des Arztes, dem sie vertrauen.

Es geht um Geld

Letztlich geht es allein um Geld: Im Klinikum will man nichts von dem großen Kuchen Krebstherapie abgeben, obwohl es von außen betrachtet und nach der klaren Meinung der Kassenärztlichen Vereinigung Leverkusen sinnvoll ist, wenn an zwei Orten Chemotherapien verabreicht werden können.

Ein Fall für den Aufsichtsrat

Der ganze Vorgang ist mehr als empörend. Was das Klinikum angeht, ist das ein Fall für den Aufsichtsrat. Man muss dort über derartiges Konkurrenzverhalten der städtischen Tochter reden und außenstehende Fachleute befragen, denn in der Leverkusener Ärzteschaft sind einige deswegen entrüstet. Aufsichtsratsvorsitzender ist traditionell der Oberbürgermeister.

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Dass das Gericht seinen Beschluss in diesen heiklen Corona-Wochen verschickt hat und nicht einmal eine Frist genehmigt, bis die angefangenen Therapien durch sind, mag juristisch noch so okay sein. In dem Fall hätte man sich einen weisen Richter gewünscht, der die Akte noch mal für ein paar Wochen in der Schreibtischschublade versenkt und die Onkologin angerufen und gewarnt hätte, damit sie die laufenden Therapien noch hätte abarbeiten können.

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