NaturdenkmalDie Kastanienallee entlang der Wupper könnte zur Lindenallee werden

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Werner Nolden auf der Kastanienallee.

Leverkusen – Aus der Kastanienallee, der nach und nach wegen einer bakteriellen Baumkrankheit die Kastanien abhandenkommen (wir berichteten), könnte eine Lindenallee werden. Das zumindest ist die Vorstellung von Werner Nolden, die er mit einigen seiner Freunde entwickelt hat, wie er auf der Pressekonferenz zur 33. Bierbörse sagte. Die immer größeren Lücken in der Allee könnten mit Linden ersetzt werden.

Herrliches Blätterdach

Viele von den Bierständen und die großen Biergärten auf der Bierbörse liegen im Schatten unter dem immer noch recht dichten Blätterdach der 100 Jahre alten Kastanienallee. Um auch schon am Nachmittag bei Sonne ein Bier genießen zu können, sind große dichte Bäume ein wichtiger Faktor für die Atmosphäre.

Nolden und einige seiner Bekannten und Geschäftsfreunde seien bereit, Geld für die ersten Linden locker zu machen, sagte er: „Ich habe da eine Clique zusammen, die Bäume spenden wollen.“ Das wird nicht billig, weil man schon relativ große Bäume pflanzen will und auch Erde um die Wurzelballen der toten Kastanien ausgebaggert werden soll. Es scheint aber noch Bedenken innerhalb der Verwaltung zu geben: Das Grünflächenamt müsste die Folgekosten für die Pflege aufbringen.

Entwicklung kritisch

Abgesehen davon müsste der schrittweise Umwandlung des Naturdenkmals Kastanienallee in eine Lindenallee ein politischer Beschluss mindestens der Bezirksvertretung und eine Erörterung im Landschaftsbeirat vorausgehen.

Das Grünflächenamt hat im Jahr 2016 über den Zustand der Allee informiert und empfohlen, die Lücken nach und nach mit neuen Bäumen zu bepflanzen, weil man sich im Amt aber noch nicht auf eine Baumart festlegen wollte, wurde das Vorhaben verschoben.

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Die Kastanienallee und die Bierbörse.

Die Entwicklung, dass die bakteriell befallenen Alleebäume, die zusätzlich unter der Miniermotte leiden, nach und nach absterben werden, ist aber wohl nicht mehr umkehrbar. Die großen Exemplare sollen über 100 Jahre alt sein.

Fällung war dringlich

In diesem Jahr wurden vor kurzem zwei Kastanien aus der Allee gefällt. Nach dem Bericht im „Leverkusener Anzeiger“ über den gefällten Baum Nr. 1 der Kastanienallee hat die Stadtverwaltung einen begründeten Fällungsbeschluss nachgeliefert und mit einem Bild belegt, dass der 109 Jahre alte Baum in diesem Frühjahr keinen Laubaustrieb mehr hatte. Wegen der Bierbörse sei die Fällung dringlich. Und: Eine Nachpflanzung im Stadtgebiet sei beabsichtigt. 

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