Ausverkauf vor der SchließungSo sieht es im Kaufhof Leverkusen aus

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Puppen ohne Bekleidung in der ehemaligen Sportabteilung

Puppen ohne Bekleidung in der ehemaligen Sportabteilung

Zwei Etagen des Leverkusener Kaufhauses sind bereits komplett geschlossen, Schnäppchenjäger kommen auf ihre Kosten.

Wann Galeria Kaufhof Leverkusen endgültig die Türen schließt, darüber herrscht Uneinigkeit. Die Frau an der Kasse im ersten Obergeschoss zeigt leicht genervt auf das Schild, das hinter ihr am Schrank hängt. „Noch 8 Tage“ steht am Mittwoch darauf. Vermutlich wird ihr diese Frage im Minutentakt gestellt. Auf Nachfrage am Telefon in der Leverkusener Filiale sagt ein netter Mitarbeiter: „Bei mir steht 30. Juni, etwas anderes kann ich Ihnen nicht sagen.“ Die Konzernzentrale will auch diese einfache Frage nicht am Telefon beantworten und wünscht eine Anfrage per Mail. Eine Antwort steht noch aus.  

Dass das Ende nah ist, ist nicht zu übersehen. Schon der Eingang ist mit „Alles muss raus“-Plakaten zugepflastert. Rabatte von 40 bis 70 Prozent versprechen die Schilder, die an jeder Vitrine und jedem Kleiderständer hängen. 

Alles muss raus: Der Eingang zu Galeria Kaufhof.

Alles muss raus: Der Eingang zu Galeria Kaufhof.

Am Dienstag zur Mittagszeit können Schnäppchenjäger noch das Untergeschoss betreten, in dem einmal die Haushaltswaren-Abteilung untergebracht war. Allerdings stehen hier nur noch vereinzelte Gläser. Eine Stunde später ist die Rolltreppe nach unten mit Absperrband versehen. Ein Schild verrät: „Diese Etage ist geschlossen.“ Die verbleibenden Bettdecken, Handtücher und Teller sind im Erdgeschoss untergekommen, zwischen Kinderkleidung und Karnevalskostümen.

Spielwarenabteilung mit Angebotsschildern

50 Prozent auf Spielwaren locken viele Schnäppchenjäger an.

Denn auch die Kinderabteilung, die ehemals im obersten Geschoss des vierstöckigen Warenhauses untergebracht war, ist bereits aufgelöst, die Rolltreppe versperrt, das Licht im Obergeschoss ausgeschaltet. Spielwaren finden sich noch im ersten OG. Hier macht Beata Kümmel gerade Fotos von Lego-Sets. „Da muss ich mal nachfragen, was die Enkel wollen“, sagt die Großmutter. Sie ist traurig darüber, dass die Filiale schließt, hat hier gerne eingekauft, für sich und ihre Enkel. Den neuen riesigen Spielzeugladen „Smyth Toys“ in der Rathausgalerie hat sie ein Mal betreten. „Da war ich vollkommen überfordert.“ 

Schild "Die 2. Etage ist geschlossen" vor einer Rolltreppe

Die ehemalige Kinderabteilung ist bereits komplett geschlossen.

Für einen Wochentag ist das Kaufhaus sehr gut besucht – offensichtlich zieht der Ausverkauf viele Schnäppchenjäger an. „Klar bin ich wegen der Angebote hier“, gibt ein Mann zu. „Ich habe früher nicht viel hier eingekauft, im Internet ist das meiste halt doch günstiger und einfacher verfügbar.“ Damit trage er wohl auch ein kleines bisschen Mitschuld an der Schließung.

Ob er wieder kommen werde, wenn das „Modehaus Aachener“ hier planmäßig im September eröffnet? „Anschauen werde ich es mir mal“, sagt er, mit deutlicher Skepsis in der Stimme. 

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