Von Mai 2026 an gesellt sich zu dem afroamerikanischen Tubisten Joshua Williams und dem brasilianischen Geiger Guido Sant’Anna eine dritte Stipendiatin hinzu.
Start AcademyBayer Kultur fördert türkische Pianistin und Komponistin

Die Pianistin Büşra Kayıkçı ist neue Stipendiatin der Start Academy von Bayer Kultur.
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Die türkische Pianistin und Komponistin Büşra Kayıkçı ist neue Stipendiatin der Start Academy von Bayer Kultur. Sie damit neben dem afroamerikanischen Tubisten Joshua Williams und dem brasilianischen Geiger Guido Sant’Anna aktuell die dritte geförderte Musikerin. Die Kulturabteilung der Bayer AG teilte am Dienstag mit, dass die junge Künstlerin von Mai 2026 an drei Jahre lang gefördert wird. Die Istanbuler Künstlerin Kayıkçı studierte zunächst Innenarchitektur und Environmental Design – vielfältig interessiert, baute sie mehr und mehr musikalische Elemente in ihre Gestaltungskonzepte ein.
Ihre seit der Kindheit vorhandene Begeisterung für künstlerisches Schaffen im Allgemeinen und Klaviermusik im Besonderen mündete schließlich in ihrer Karriere als Musikerin. 2019 veröffentlichte sie mit dem Album „Eskizler“ („Skizzen“) ihr Debüt. Sie verändert ihr Klavier technisch und eröffnet auch mit dem Einsatz von Elektronik neue Klangwelten. „Ich bin überzeugt, dass wir beim Anhören eines Liedes von Raum zu Raum und von einer Zeit in die andere reisen. Wenn uns eine Melodie tief bewegt, lässt sie einen Ort für Geist und Seele entstehen. Nicht nur Architekten oder Ingenieure können ein Gebäude errichten. Mit ihren musikalischen Mitteln erschaffen Komponisten eine Atmosphäre, die die Zuhörer in Städte, Gärten und Landschaften entführen können“, zitiert Bayer Kultur die Pianistin.
Kayıkçı, die unlängst auf dem Beethovenfest in Bonn zu hören war, ist inspiriert von Komponisten wie John Cage oder Nils Frahm. Sie arbeitet interdisziplinär. Mit dem Künstlerkollektiv Earth Sounds Now, dem auch Nicolás Jaar, Stefan Christoff, Asher Gamedze und Kaie Kellough angehören, veröffentlichte sie im Juli 2025 das Album Convergence mit „acht poetischen Klangexplorationen“ (Bayer Kultur).
Christoph Boehmke, Leiter des Start-Festivals, leitet die Vergabe des Stipendiums an die junge Istanbulerin, auch mit dem Blick auf die Musik des 21. Jahrhunderts und damit verbundene grundsätzliche Fragen her: „Wir öffnen uns ganz bewusst für die Musik des 21. Jahrhunderts in all ihren Erscheinungsformen. Was ist Musik heute? Wie wird sie gemacht? Von wem wird sie gemacht? Wie wird sie rezipiert? Was ist Schönheit? Das sind Fragen, die uns beschäftigen – und auf die Büşra Kayıkçı ihre ganz eigenen Antworten gibt.“
Zum Auftakt ihres Stipendiums füllt Kayıkçı aber keinen Leverkusener Konzertsaal mit ihren Kompositionen. Sie wird am 22. Mai 2026 im großen Saal der Historischen Stadthalle Wuppertal auftreten.