Leverkusen TalerAuszeichnung für eine unermüdliche Wiesdorferin

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Gisela reinmuth bei der preisverleihung. Foto: Ralf Krieger

Gisela Reinmuth erhielt den Leverkusen Taler von Oberbürgermeister Uwe Richrath im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich.

Für ihr ehrenamtliches Engagement bekam Gisela Reinmuth den Ehrenamtspreis der Stadt, den Leverkusen Taler.

Es gibt nicht allzu viele Gelegenheiten, zu denen die Stadt ihre Ehrenamtler würdigen kann. In Leverkusen ist es die Verleihung des Leverkusen Talers, der alle zwei Jahre im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich überreicht wird.

Den Taler erhielt am Montag die Wiesdorferin Gisela Reinmuth, die, wenn man es so sehen will, seit 1973 für die Gesellschaft in Diensten steht: Bis 1995 als Lehrerin an der Grundschule Dönhoffstraße, das natürlich noch nicht ehrenamtlich; nahtlos zum Eintritt in den Ruhestand dann als Ehrenamtlerin im Sankt-Josef-Krankenhaus. Für die Tätigkeit erhielt sie die Auszeichnung aus der Hand des Oberbürgermeisters, die Sparda-Bank spendiert der Preisträgerin 500 Euro.

Gisela Reinmuth ist heute 83 Jahre alt. Sie machte sich im inzwischen historischen Krankenhaus als „Grüne Dame“ einen Namen. Der grüne Kittel ist die Arbeitskleidung der ehrenamtlichen Krankenhaushilfe, danach sind die Mitarbeitenden benannt.

Würde man eine Liste der meistgenutzten Worte in den Reden im Spiegelsaal aufstellen, dann müssten dort etwa Hilfe, Angebot, Trost, Aufmerksamkeit, Kontakt, Aufmunterung, Berufung stehen.

Zwei Frauen im Spiegelsaal.

Links die Preisträgerin von 2020, Ella Mehle.

Die Arbeit der Grünen Damen (und Herren) für die Patienten ist kaum zu bezahlen, sie widmen sich intensiv den Problemen der Patienten. Ernst Auschner, der Laudator, ging selbst im grünen Kittel im inzwischen abgewickelten Wiesdorfer katholischen Krankenhaus „Sankt Juppes“ von Tür zu Tür.

Er berichtete vom unermüdlichen Dienst seiner Kollegin Gisela als engagierter Katholikin im Krankenhaus. Sogar Samstag und Sonntag bot sie ihre Hilfe an, zum Beispiel ganz praktisch, wenn jemand keine saubere Wäsche mehr hatte. Sie gab das Abendmahl am Sonntag aus. Zu den schwierigen Dingen zählt auch die Sterbehilfe. Unbezahlbar im wahrsten Sinne ist die Aufgabe, sterbenden Menschen beizustehen, die alleine sind. Auch dafür gab es den Taler für Gisela Reinmuth. Das Sankt-Josef-Krankenhaus ist Geschichte; Gisela Reinmuth hat das Ehrenamt jetzt altersbedingt aufgegeben.

Vor zwei Jahren, während der Hochphase der ersten Corona-Welle, konnte die Verwaltung keine öffentliche Verleihung zelebrieren. Deshalb war auch Ella Mehle anwesend, die 2020 den Taler verliehen bekommen hatte. Sie hat sich um den Faustballsport in Leverkusen besonders verdient gemacht.

Der Nachmittag in Schloss Morsbroich endete in einer Küchenschlacht: Die Stadt hatte sogar einen Frankfurter Kranz aufgefahren, eine Buttercremetorte, die man nur noch selten sieht.

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