Klettergarten BirkenbergDem Corona-Alltag davonklettern

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Mutig in den Seilen des wieder geöffneten Klettergarten Birkenberg: Fenja Genna Gude, 7 Jahre alt.

Mutig in den Seilen des wieder geöffneten Klettergarten Birkenberg: Fenja Genna Gude, 7 Jahre alt.

Leverkusen – In neun Metern Höhe fühlt es sich an. als existierte Corona nicht. Wenn im Parcours des Klettergartens Birkenberg geklettert wird, kommt ein Hauch von Normalität auf, denn wer in luftiger Höhe über Balken und Reifen balanciert, konzentriert sich nur auf das zu bewältigende Hindernis und vergisst den Alltag. Seit einer Woche ist der Klettergarten in Opladen wieder geöffnet – auch hier gilt es, die Corona-Auflagen einzuhalten. „Wenn man klettert, muss man keine Maske tragen. Da ist die Maske schon störend und man hat ja auch keinen direkten Kontakt“, erklärt Klettertrainer Manfred Pulzer. „Bei direktem Kundenkontakt muss die Maske dann natürlich getragen werden“. Es herrschte reger Betrieb am Pfingstsonntag, doch die Weitläufigkeit des Geländes und Markierungen mit Absperrband vor dem Bistro und der Anmeldung sorgen dafür, dass enge Kontakte mit anderen Besuchenden vermieden werden.

Fünf oder neun Meter Höhe

Nicht nur Kinder stellen sich den Herausforderungen des Kletterparcours, auch einige Erwachsene hangeln sich – mal mehr, mal weniger sicher – von Plattform zu Plattform. Wer sich den hohen Parcours in neun Metern Höhe noch nicht zutraut, kann zuerst die fünf Meter hohe Alternative ausprobieren. Im Allgemeinen hätte sich durch das Corona-Virus für den Klettergarten außer der Maskenpflicht nicht so viel verändert, erzählt Pulzer. Abstandsregeln galten im Parcours schon vor der Pandemie, damit sich die Kletternden nicht in die Quere kommen.

Trainer Manfred Pulzer trägt bei engerem Kontakt einen Mundschutz, in luftiger Höhe braucht man keinen.

Trainer Manfred Pulzer trägt bei engerem Kontakt einen Mundschutz, in luftiger Höhe braucht man keinen.

Ob die aktuelle Situation sich auf die Zahl der Besuchenden auswirkt, könne man noch nicht sagen, da die Anlage erst seit etwas mehr als einer Woche geöffnet sei. „Die Leute sind natürlich noch recht verhalten“, stellt Pulzer fest. Die ein oder andere nutzt den Klettergarten jedoch als Abwechslung vom Alltag ohne Schule, wie die zehnjährige Louice mit ihrer Familie. „Ich habe zwei Mal den hohen Parcours gemacht und einmal den tiefen“, erzählt Louice. Höhepunkt sei für sie die Seilrutsche gewesen, die vom neun Meter hohen Parcours ausgeht und zwischen den Bäumen auf einer Plattform endet.

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Sorgen wegen Corona macht sie sich nicht. „Es darf eh immer nur eine Person auf die Plattformen, deswegen fühle ich mich da auch eigentlich ganz sicher“, sagt Louice. Da sie nur einmal pro Woche zur Schule geht, sei der Ausflug zum Birkenberg eine willkommene Abwechslung gewesen.

Kontaktliste am Kiosk

Wer den Klettergarten besuchen möchte, muss sich vorab im Bistro in eine Kontaktliste eintragen, so dass im Zweifelsfall Infektionsketten nachverfolgt werden können. Schilder weisen auf dem Gelände darauf hin, Abstand voneinander zu halten, vor dem Parcours ist zudem ein Handdesinfektionsspender aufgestellt. Die Helme, die alle Kletternden tragen müssen, würden zwar eh regelmäßig gereinigt werden – seit neustem wird jedoch nach jedem Helmwechsel alles gründlich desinfiziert.

Abstand halten ist im Klettergarten ohnehin Pflicht.

Abstand halten ist im Klettergarten ohnehin Pflicht.

„Die Kletterseile kann man natürlich nicht desinfizieren“, sagt Pulzer. Da seit dem 30. Mai in NRW Zusammenkünfte mit bis zu zehn Personen wieder erlaubt sind, können auch wieder Kindergeburtstage im Klettergarten stattfinden. Der 13 Meter hohe Kletterturm, den man außen an Strickleitern hochklettert um schließlich den gesicherten Sprung nach unten zu wagen, bleibt vorerst noch geschlossen. Der Rest der Anlage ist zu den normalen Besuchszeiten samstags, sonntags und an Feiertagen von 13 bis 17 Uhr geöffnet.

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