Leverkusener VerkaufssonntageStadtrat zieht Termin in Schlebusch vor

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Wanrstreik Verdi ÖPNV und Globaler Klimastreik Parents for Future, Fridays for Future, BUND. Kundgebung am Busbahnhof in Wiesdorf.

Die Gewerkschaft Verdi lehnt verkaufsoffene Sonntage grundsätzlich ab, die Leverkusener SPD auch.

Knappe Abstimmung über eine Terminverschiebung in Schlebusch.

Bei diesem Punkt war es Zeit, die Gewerkschafter-Fahne zu hissen. SPD-Ratsherr Oliver Ruß meldete sich zu Wort. Es ging im Stadtrat um die zeitliche Verschiebung eines eigentlich schon genehmigten Verkaufssonntages in Schlebusch, der vom September in den Juni verlegt werden soll, an das Wochenende des Schlebuscher Schützen- und Volksfestes.

Weil aber Verdi die Sonntagsöffnungen von Geschäften verhindern will, wo immer es geht, und die SPD einen einschlägigen Parteitagsbeschluss hat, die Gewerkschaft darin zu unterstützen, verkündete auch in diesem Fall Ruß das klare Nein seiner Fraktion.

Was wiederum den CDU-Ratsherrn Frank Schönberger auf den Plan rief, seines Zeichens auch Vorsitzender der City-Werbegemeinschaft in Wiesdorf, der mit dem Thema leidvolle Erfahrungen hat. Das Thema sei bei der SPD nun mal „ideologisch stark besetzt“, so seine Einordnung. Und das habe schlimme Folgen.

So habe sich der Betriebsrat des Kaufhofs in Wiesdorf in der Vergangenheit mit der Bitte an die Verdi-Zentrale in Köln gewandt, die Sonntagsöffnungen in Wiesdorf nicht länger zu attackieren und mit Klagen zu verfolgen, weil diese Tage wichtige Umsatzbringer für ihren Betrieb und ihre Arbeitsplätze seien. Das sei von Verdi aber komplett ignoriert worden.

Das Ergebnis sei nun, dass der Kaufhof dichtmache und die Angebotsvielfalt im Stadtzentrum leide. „So gehen die Zentren in unserer Stadt vor die Hunde. Wenn Sie das so wollen, dann verantworten Sie das auch hinterher“, so Schönbergers Ansage in Richtung SPD.

Dass der Kaufhof nun wegen unterbundener Sonntagsöffnungen den Standort aufgebe, glaube er doch wohl selbst nicht, hieß es von Keneth Dietrich (Linke) dazu. Und Lena Pütz (SPD) erinnerte daran, dass diese Schließung eine lange Vorgeschichte habe, deren Ursachen eher bei Fehlern im Management als in Wiesdorf selbst zu suchen seien.

Am Ende ging die Abstimmung über die Terminverschiebung knapp aus, mit 26 zu 23 Stimmen. SPD, Grüne, Linke und Klimaliste positionierten sich gegen jede Sonntagsöffnung der Läden, der übrige Rat, einschließlich des Oberbürgermeisters, stimmte dafür.

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