Leverkusens SportplätzeTennisfreunde stehen in Startlöchern, Fußballer sehen schwarz

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Vorstandsvorsitzender Daniel Dunkel pflegt täglich die Plätze, auch wenn sie aktuell nicht bespielt werden.

Vorstandsvorsitzender Daniel Dunkel pflegt täglich die Plätze, auch wenn sie aktuell nicht bespielt werden.

  • Tennisfreunde hoffen auf Lockerung, Fußballer haben hingegen wenig Hoffnung.
  • Vielen Sportlern blutet das Herz bei dem Anblick all der leeren Plätze.
  • Wie wird es weitergehen und was passiert zurzeit auf den Feldern?

Leverkusen – In der Frühsommer-Sonne strahlt das Rot der frisch hergerichteten Sandplätze besonders intensiv. Und das Sportlerherz blutet. „So früh wie in diesem Jahr waren wir noch nie fertig mit den Plätzen“, sagt Daniel Dunkel, 1. Vorsitzender beim Tennisclub Rot-Weiss Leverkusen. Dank neuer Technik wären die Plätze am Höfer Weg bereits bespielbar. Wäre da nicht Corona. 7000 Euro hat der Verein in die Instandsetzung der Anlage investiert. Und nun kommen Vorstandsmitglieder und Tennislehrer abwechselnd drei Mal am Tag auf die Anlage, um die Plätze zu bewässern. „Sonst wird der Platz brüchig, wenn er trocken ist und nicht bespielt wird“, sagt Dunkel.

Andere Länder als Vorbild

Natürlich hätte man mit der Platzpflege auch warten können, bis klar ist, ob und wann die Sportstätten geöffnet werden dürfen. „Aber dann hätte es erst einmal 14 Tage gedauert, bis die Plätze bespielbar wären. Jetzt sind wir sofort bereit, wenn es die Freigabe gibt.“ Hoffnung macht ihm die Ankündigung aus anderen Bundesländern, die Tennissport schon wieder erlauben: In Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern darf bereits wieder aufgeschlagen werden. „Grundsätzlich ist man durch den großen Platz und das Netz weit voneinander getrennt“, sagt Dunkel. Auf der Anlage um die Plätze könnte dann ja ein Mundschutz getragen werden, falls sich Spieler dort begegnen.

Pizzaofen bleibt kalt

Unklar ist auch die Zukunft der kleinen Gastronomie auf der Anlage. Eigentlich wollten hier zum Saisonstart neue Pächter den Betrieb übernehmen, ein neuer Pizzaofen ist schon bestellt. Da der Hausmeister der Anlage wegen gesundheitlicher Probleme derzeit ausfällt, hat der Verein das Gastronomen-Ehepaar kurzerhand in dessen Aufgaben mit eingebunden. „So können wir zumindest einen kleinen Ausgleich schaffen“, sagt Dunkel. Unkraut zupfen statt Pizzabacken.

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Immerhin bleibt den Tennisfreunden die Hoffnung, dass sie bald mit Lockerungen bedacht werden. Für die benachbarten Fußballer vom SV Bergfried sieht es schlechter aus. „Kontaktsport“ wird wohl auf absehbare Zeit nicht erlaubt werden. „Für den Spielbetrieb im Fußball sehe ich in dieser Saison eher schwarz“, sagt Geschäftsführer Werner Fuhrmann. „Aber was will man machen.“

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Etwas mehr Hoffnung hat er für die Badminton- und die Tischtennis-Abteilung. Wenn die Schulen und damit die Sporthallen wieder aufmachen, könnte man hier vielleicht das Training wieder aufnehmen. „Von mir aus auch mit Mundschutz, Abstand wäre ja gegeben“, sagt Fuhrmann.

Probeabos für Fußballer

„Wir stehen in Kontakt mit den Nachbarn und suchen nach gemeinsamen Lösungen“, sagt Dunkel. Denkbar seien etwa Tennis-Probeabos für Fußballer, wenn der Sport mit dem kleinen Filzball erlaubt, der große Fußball aber verboten bleibt. Bislang seien die Mitglieder den Vereinen treu geblieben, Corona-bedingte Austritte verzeichnen beide nicht.

Finanziell sicher

Für die Fußballplätze der Stadt ist der Sportpark Leverkusen zuständig. Die Vereine zahlen keine Nutzungsgebühren, deswegen sieht Dieter Scholz vom Sportpark hier auch keinen Handlungsbedarf „Die Fußballvereine müssen nur ihren eigenen Aufwand bezahlen, dafür bekommen sie von uns aber auch eine Beihilfe zur Bewirtschaftung, die bezahlen wir weiter“, sagt Scholz.

Finanziell gebe es nur kleine Ausfälle, die noch kein großes Problem seien, bestätigt auch Werner Fuhrmann vom SV Bergfried. (stes)

Im Tennisverein hätten einige Mitglieder von der neu angebotenen Ratenzahlung Gebrauch gemacht, da sie etwa als Gastronomen gerade finanziell besonders betroffen sind. „Und ein Sponsor aus der Tourismusbranche hat um Kulanz gebeten, dem sind wir natürlich nachgekommen“, sagt Fuhrmann. Schließlich gehe es gerade in der Corona-Krise darum, zusammen zu stehen und „Man sieht sich ja auch immer zwei Mal im Leben.“ Und es wir auch wieder ein Leben nach Corona geben. Mit Sport.

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