LuminadenIm Sog einer Immobilienpleite

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In den Luminaden klaffen empfindliche Lücken.

In den Luminaden klaffen empfindliche Lücken.

Leverkusen – Die Misere in den Luminaden basiert unter anderem auf einem spektakulären Immobiliencrash: Vor mittlerweile 13 Jahren rutschte die zuletzt in Köln beheimatete Concordia Bau und Boden AG (CBB) endgültig in die Pleite. Das Unternehmen, das zwischendurch mal zur heutigen Bayer-Division Schering, zum Kölner Schokoladen-Imperium Stollwerck und in Teilen einem saudischen Prinzen gehörte, ist seit 2006 in der Insolvenz und wird seitdem samt seiner acht notleidenden Immobilienfonds vom Aachener Anwalt Christoph Niering verwaltet.

Als es mit der CBB zu Ende ging, hatte die Firma rund 1,5 Milliarden Euro Schulden – dabei hatte sie zuvor noch die Erb-Gruppe in den Abgrund gezogen, eine Schweizer Ikone. Deren Besitzer Rolf Erb hatte Ende 1996 eine Patronatserklärung für die Concordia abgegeben. Sozusagen ein Blankoscheck für die Immobilienfirma, die sich Anfang der 1990er Jahre auf Immobilien in Ostdeutschland stürzte und damit krachend scheiterte. Die Patronatserklärung kostete Erb zwischen 1997 und 2002 rund 574 Millionen Euro - und am Ende sein Unternehmen.

Auch ein Kapitalschnitt half nicht

Sechs Jahre lang, zwischen 2006 und 2012, hofften die Concordia-Anleger auf Besserung. Ein Kapitalschnitt sollte helfen, vorgebliche Retter traten auf. So lange blieben die Aktien der Concordia an der Börse, auch wenn sie nur noch im Cent-Bereich notierten. Im Februar 2012 war auch damit Schluss: CBB-Aktien wurden aus dem Handel genommen.

In den Luminaden befinden sich acht Läden in der Schrägstraße im Besitz von Concordia Bau und Boden. Das macht die Vermietung sehr schwer – mit Investitionen ist dort schon mal gar nicht zu rechnen. In Sachen Insolvenz gehe es mit den Concordia-Immobilien in der Passage „mal vor und mal zurück“, sagt Rainer Bertelsmeier von der Wirtschaftsförderung Leverkusen. (tk)

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