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Metall-TarifrundeWarnstreiks empören Leverkusens Arbeitgeberchef

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Das Hauptgebäude des ehemaligen Goetzewerks in Burscheid

Auch die Belegschaft des ehemaligen Goetzewerks in Burscheid soll nächsten Mittwoch die Arbeit niederlegen. 

Die Tarifrunde in der Metallindustrie verläuft zäh. Nächsten Mittwoch sollen sich die Belegschaften von Federal-Mogul in Burscheid und SKF in Opladen den Warnstreiks anschließen. Arbeitgeber-Funktionär Andreas Tressin reagiert verständnislos.  

Auch am Donnerstag hat sich aus Sicht der IG Metall nichts getan in den Tarifverhandlungen. Die Arbeitgeber hätten weiterhin keine Prozentzahl genannt, um die Löhne und Gehälter in der Metall- und Elektroindustrie steigen könnten. Kolleginnen und Kollegen seien „richtig wütend über die Verweigerungshaltung der Arbeitgeberseite“, sagte am Freitag Kerstin Klein, die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Köln-Leverkusen.

Nächste Woche soll der Druck deshalb erhöht werden, nachdem es zunächst bei Ford eine große Kundgebung gab. Weitere, jeweils zweistündige Warnstreiks sind für Dienstag bis Donnerstag angekündigt. Am Mittwoch sollen auch die Belegschaften von Federal-Mogul in Burscheid und von SKF in Opladen ins Geschehen eingreifen. Sie treffen sich dann mit Kolleginnen und Kollegen der Deutz AG, von Humboldt Wedag, Bull, Geberit Mapress, den Deuta-Werken, Tractel Greifzug, Oerlikon und Leviat vor dem Hauptsitz der Deutz AG in Köln-Porz.

Tressin: „Das ist kein Krisenmanagement“

Die Gegenseite reagierte auf die Ausweitung der Warnstreiks am Freitag mit Unverständnis. Andreas Tressin, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands Rhein-Wupper, betonte, die kurzen Ausstände entsprächen ganz und gar nicht „unserem Verständnis eines jetzt erforderlichen proaktiven Krisenmanagements in Zeiten explodierender Energiepreise, einer deutlich nachlassenden Nachfrage und den weiterhin gestörten Lieferketten“. Die Metall- und Elektroindustrie „rutscht gerade in eine Rezession“. Die Mitgliedsfirmen schauten sehr genau hin, ob die IG Metall sich jetzt „als Problemlöser oder als Teil des Problems zeigt“.

Jede Stunde Warnstreik koste die betroffenen Firmen weiter Geld und Zeit und damit Liquidität. Die Tarifpolitik sei nicht dazu da, nicht beeinflussbare kriegsbedingte Inflationssteigerungen auszugleichen. Vielmehr seien die Tarifparteien dazu aufgerufen, Regelungen zu treffen, die der wirtschaftlichen Lage in ihrer Branche entsprechen.