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„Wie Wellen im Meer“Musikschule Leverkusen zeigt Kindern, wie Klänge im Instrument entstehen

Lesezeit 3 Minuten
Musiklehrer zeigt Grundschulkindern in der Musikschule Leverkusen, wie Tasteninstrumente bedient werden.

Die Keyboards erfreuen sich bei der Vorstellung in der Musikschule Leverkusen großer Beliebtheit.

Die Musikschule begrüßte viele Kinder und Eltern zu einem anschaulichen und wohlklingenden Tag der offenen Tür.

Laut ertönen die verschiedenen Musikinstrumente durch die Flure der Musikschule Leverkusen, denn am Samstag bleiben die Türen der Proberäume hier geöffnet. Es herrscht ein reges Treiben, hunderte Zweitklässlerinnen und Zweitklässler sind mit ihren Eltern gekommen, um den Abschluss des Projektes „Instrumentenkarussell“ (Ikar) zu feiern.

In den vergangenen drei Monaten haben die Kinder von zehn Grundschulen jede Woche eine Schulstunde lang Besuch von Musikpädagogen der Musikschule bekommen. Dabei sei jeweils ein Instrument vorgestellt worden, erklärt Ikar-Organisator Martin Ehrhardt: „Ziel des Instrumentenkarussells ist es, dass jede und jeder, der in Leverkusen zur Schule geht, jedes Instrument mal zu Gesicht bekommen hat.“

Wie entstehen die Klänge? Wie fühlt es sich an, das Instrument zu spielen? Und vor allem: Wie hört es sich an? All diese Erfahrungen halfen dabei, Parameter der Musik zu verstehen – und machten unter Umständen Lust auf mehr Musikschule. „Haut rein und meldet euch bei der Musikschule an“, eröffnet Ehrhardt die Veranstaltung.

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Jamil und Aylin sind stolz, noch von allen Instrumenten die Namen zu kennen. Die beiden haben ein klares Lieblingsinstrument: „Keyboard!“ Sie fänden besonders an dem Tasteninstrument, dass es die Töne von allen anderen Instrumenten wiedergeben kann. „Die Harfe klingt auf dem Keyboard, wie Wellen im Meer“, so Aylin. Ehrhardt betont, was die Musikschule ausmache: „Unsere Musiklehrerinnen und Lehrer sind nicht nur fachlich ausgezeichnete Musikerinnen und Musiker, sondern eben auch hervorragende Pädagoginnen und Pädagogen.“

Neben einer Führung durch die Musikschule und einer offenen Musiktheaterprobe startete mit „Grau raus – Farbe rein“ auch ein Kunstprojekt von Britta Reinhardt. Neon-orange Wandfarbe macht sich dafür in einem Korridor breit. „Stay Colorful“ sei Reinhardts Motto: „Farbe macht viel mit der Seele der Menschen.“

Es gehe bei dem Projekt nicht darum, dass es in der Musikschule vorher besonders grau war. Viel mehr gehe es um die grauen Zeiten, in denen wir leben, denen die Künstlerin mit kräftig leuchtenden warmen Farben etwas entgegensetzen wolle. Nachdem das erste eher abstrakte Kunstwerk fertiggestellt ist, solle in den Osterferien ein Gerüst aufgebaut werden und ein zweites großes figürliches Kunstwerk im Treppenhaus folgen.

„Musik ist ein Grundrecht“, stellt Martin Ehrhardt klar. Er selbst ist Violinen-Lehrer und in der Musikschule zuständige für barocke Kammermusik und das javanische Gamelan-Orchester. Ihm sei es sehr wichtig, alle Schülerinnen und Schüler zu erreichen – unabhängig von deren Hintergründen. Denn: „Nein, es ist nicht zu teuer“, erklärt er. „Unser Sekretariat hat – unter anderem dank des Bildungsgutscheins – für alle eine Lösung parat.“

Die Zahlen würden für sich sprechen: Über fünfzig Prozent der Mitglieder der Musikschule hätten so beispielsweise inzwischen eine Migrationsgeschichte: „Das ist gelebte Integration!“

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