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Naturschutz in LeverkusenDie Siebenschläfer haben wieder Junge

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Ein aktueller Blick in die live-Webcam: Siebenschläfermutter am Samstag, 09.08 mit ihren neu geborenen Jungen.

Ein aktueller Blick in die Live-Webcam: Siebenschläfermutter am Samstag, 9. August, mit ihren neu geborenen Jungen.

Durch die Live-Webcam kann jeder die jungen Siebenschläfer verfolgen.

Bei den wild lebenden Leverkusener Siebenschläfern wurden am Samstag, 9. August, wieder Junge geboren. Und durch die Live-Webcam der Leverkusener Naturschützer kann weltweit im Internet der Nachwuchs der heimlichen „Kobolde der Nacht“ beobachtet werden.

Das Projekt des Leverkusener Naturschutzvereins Nabu ermöglicht einen Einblick in das „Wohnzimmer“ der Siebenschläfer. „Wir freuen uns sehr, dass auch dieses Jahr die seltenen Siebenschläfer wieder Nachwuchs haben“, sagt Erich Schulz aus dem Vorstand. „Dieses Jahr sind genügend Bucheckern und Eicheln vorhanden, sodass die Siebenschläfer ausreichend Nahrung finden.“ Sie seien Botschafter für den Artenschutz, denn nur wenn die Menschen genügend intakte Wälder und Obstwiesen mit alten großen Obstbäumen haben, könnten bei uns seltene Tiere wie Siebenschläfer, Fledermäuse oder der Steinkauz weiter leben, schreiben die Naturschützer.

Die knapp fünf bis sieben nackten und blinden Leichtgewichte bringen gerade einmal je fünf Gramm auf die Waage und wiegen damit grade so viel wie eine Bohne. Entdeckt wurden sie laut Nabu am Samstagvormittag. Frisch nach der Geburt präsentieren sich die Jungen noch in einem kräftigen Rosa. Die Kamera-Nistkästen befinden sich in der Natur, sodass die Tiere nicht gestört werden und sie dennoch von Zuschauern im Internet beobachtet werden können.

Zuerst rosa Haut, dann kommt graues Fell

In den ersten Tagen nach der Geburt brauchen die Jungen noch Wärme und werden von der Mutter und durch die vielen eingetragenen Blättern gewärmt. Durch die nährstoffreiche Muttermilch werden die Jungen sehr schnell wachsen. Über die Nistkastenkamera kann man beobachten, wie die Jungen im Laufe der Zeit ihr graues Fell bekommen, wie sie gesäugt werden, krabbeln und wie sie immer selbstständiger und frecher werden. Sie trainieren schon nach vier Wochen ihre Kletterfähigkeiten. Nach fünf bis sechs Wochen unternehmen sie bereits die ersten Ausflüge in die Umgebung, kommen aber immer wieder in die Höhle zurück. Wie bei Siebenschläfern üblich, obliegt die Jungenaufzucht ausschließlich dem Weibchen, der Vater ist während der gesamten Aufzucht der Jungen nicht mehr im Nistkasten zu sehen.

„Jedes Jahr verhalten sich die Siebenschläfer – angepasst an die Witterung und das Nahrungsangebot – anders“, schreibt der Nabu. Dieses Jahr waren die Siebenschläfer laut der Naturschützer bisher recht unstet. Die größeren Ansammlungen von Siebenschläfern in einem Kasten – wie sonst im Juni – hätten nicht stattgefunden, erzählt Regine Kossler. Sie koordiniert das Projekt, das nun bereits seit elf Jahren läuft.