Neue Ausstellung im KunstvereinDen magischen Mond stets im Blick

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Im Angesicht des Mondes: Birgit Jensen spielt mit Elementen der Landschaftsmalerei.

Im Angesicht des Mondes: Birgit Jensen spielt mit Elementen der Landschaftsmalerei.

Leverkusen  – Der Mond fasziniert die Menschen seit jeher. Er ist fern und doch irgendwie greif- und fast immer sichtbar. Seine Kräfte wirken – siehe die Gezeiten Ebbe und Flut – unmittelbar auf die Erde. Und er inspiriert mit all der ihn umgebenden Magie und Mystik seit jeher Künstler jedweder Richtung. Den romantischen Lyriker ebenso wie den melancholischen Songwriter, den ergriffenen Komponisten ebenso wie den bildenden Künstler. Und somit eben auch die Malerin Birgit Jensen, die dem Mond gewissermaßen eine komplette Ausstellung im Kunstverein Leverkusen widmet.

Visuelle Geheimnisse

„Monde“ heißt die. Und weiß zu bannen und zu bezaubern. Denn ihre Monde platziert Jensen stets in Farben- und Formenspiele, die zwar klare Züge von Landschaftsmalerei tragen, aber voller visueller Geheimnisse stecken. Zumindest wird einem dieser Eindruck vermittelt. Dieser Eindruck des „Da ist noch mehr.“ Er führt dazu, dass der Betrachter mit Wonne in den auf Fotografien und Siebdruck basierten Bilder versinkt.

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Schichten und Formen verschwinden, verlaufen ineinander. Mal vor warmen Farben, Mal vor kalten Farben. Immer aber dezent und sanft und harmonisch. Ohne Brüche. Ohne harsche, brutale Strukturen.

Das Kopfkino geht an

Herausragend ist das Bild „Kinoh II“, das in diesem Jahr entstand und – sich über eine komplette Wand erstreckend – den Blick aus einem Raum zwischen japanischer Hütte und Raumtransporter hinaus in eine scheinbar schwerelose Leichtigkeit gewährt. Dort steht der Mond groß und alles dominierend im Blickfeld. Neben ihm ein Baum ,der den Eindruck macht, er schwebe. Der Hintergrund ist eine Metamorphose von hell zu dunkel und von dunkel zu düster. Das Kopfkino geht an. Beinahe filmisch wirkt dieses Ensemble. Oder wie ein Blick aus dem Raum hinaus in eine Welt, die in Unwirklichkeit zu verschwimmen scheint.

Reflexion der Digitalisierung

„Monde“ mit all den verfremdeten Landschaftsaufnahmen ist die Reflexion der Digitalisierung. Der Digitalisierung, die heutzutage die Welt vor unseren Augen verändert, mit Effekten spielt, Ahnungen zu scheinbaren Gewissheiten werden lässt. Insofern ist Jensens Kunst eine hochmoderne Kunst, die ihre Wurzeln in der traditionellen realistischen Malerei hat.

„Monde“ ist bis zum 19. Juli im Kunstverein Leverkusen in den Remisen von Schloss Morsbroich zu sehen. Die Öffnungszeiten sind: freitags von 13 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr.

www.birgitjensen.com

www.kunstverein-leverkusen.de

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