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NeulandparkWie neue Mülleimer der Leverkusener Stadtkasse tausende Euro einsparen

Lesezeit 3 Minuten
Großer Müllcontainer

Die „Big Bellys“ sind ein Erfolgsprojekt im Neulandpark.

Neben den Müllcontainern wurde auch ein neues Sonnensegel am Kleinkinderspielplatz angebracht, das mehrfach durch Vandalismus zerstört wurde.

Neun „Big Bellys“ – Müllschlucker mit großen Bäuchen – stehen mittlerweile im Neulandpark und dem angrenzenden Rheinufer. „Das ist eine Erfolgsgeschichte“, schwärmt Parkleiter Armin Kühler lachend: „Ich könnte glatt als Vertreter für die Dinger anfangen.“ 600 Liter Müll passen in einen der geschlossenen Solar-Press-Mülleimer, die diesen mithilfe von Sonnenenergie und einer eigenen Stromversorgung zu handlichen Haufen pressen können. „Seit der Einführung ist es im Park deutlich sauberer geworden“, sieht Kühler den Erfolg. Und vor allem: Es gibt kein Problem mit Ratten und Wespen mehr, die sich in den offenen Müllbehältern wohlgefühlt haben.

Weniger Schädlingsbekämpfung

„Das spart der Stadt 15.000 Euro pro Jahr“, sagt Ulrich Bornewasser, Vorsitzender Förderverein Neuland-Park, der die Behälter angeschafft hat. Zum einen entfällt die teure Schädlingsbekämpfung, zum anderen müssen die Behälter deutlich seltener geleert werden, als die zuvor 60 kleinen Einzelmülleimer im Park. 55.000 Euro hat die Anschaffung gekostet, finanziert durch Spenden der Ursula-Schulz-Stiftung (20.000 Euro) und der Sparkasse. Außerdem finanzieren die Müllbehälter sich mittlerweile in gewissem Maße auch selbst: Bereits für 9000 Euro wurde Werbung auf den Behältern verkauft. Den Rest hat der Förderverein aus eigenen Mitteln zugesteuert. Drei bis vier weitere, vor allem am Rheinufer, wünscht sich Kühler noch. Die Sponsorensuche dafür laufe vielversprechend.

Menschen unter Sonnensegel

Über das neue Sonnensegel freuen sich Vertreter von Stadt, Politik und Förderverein.

Nicht nur sauberer, auch schattiger ist es seit kurzem im Park: Zwei gelbe, zusammen 100 Quadratmeter große Sonnensegel schützen den Kleinkinderspielplatz jetzt wieder ganztägig vor Sonneneinstrahlung. 2022 war das teure Tuch gleich zweimal durch Vandalismus zerstört worden. Nun hat der Förderverein noch einmal 15.000 Euro in die Hand genommen, um den Sonnenschutz – diesmal an einer deutlich höheren Aufhängung – wieder herzustellen. 5000 Euro hat der Stadtbezirk aus den kleinen Bezirksmitteln beigesteuert. „Der Park ist ganz wichtig für die Naherholung“, sagt Bezirksbürgermeisterin Michaela Di Padova. „Außerdem wird es immer heißer und Sonnenschutz vor allem für die Kleinsten besonders wichtig.“  

Toilettenanlage defekt

Am Hauptspielplatz, dem „Großen Kuddel-Muddel“ gibt es dagegen eine offene Baustelle: Die unterirdische Hauptstromversorgung des Toilettenhäuschens ist defekt. Da müsse erst einmal das Problem gefunden werden. „Das kann noch dauern“, sagt Kühler mit Blick auf die Stadtfinanzen. Deswegen seien für die Zwischenzeit mobile Toiletten dort aufgebaut worden. Den Toilettencontainer hinter der Bühne der Arena für die Spielplatzbesucher zu öffnen, habe sich als nicht praktikabel erwiesen, deswegen werde dieser jetzt wieder nur bei Veranstaltungen geöffnet. 

Vor dem defekten Toilettenhäuschen wurden mobile Toiletten aufgestellt

Vor dem defekten Toilettenhäuschen wurden mobile Toiletten aufgestellt

Das nächste große Projekt für Stadt und Förderverein sind die verschiedenen Themengärten, die größtenteils seit der Landesgartenschau 2005 nicht mehr überarbeitet wurden, etwa der Eifelgarten. „Viele der Pflanzen sind mittlerweile abgängig“, erklärt Kühler. Außerdem müsse man sich mittlerweile um klimaresistentere Bepflanzung bemühen.

Rund 100.000 Euro pro Garten müsste man für die Umgestaltung einrechnen, hier hofft die Stadt auf weitere Förderprogramme. So konnten im vergangenen Jahr bereits zwei Themengärten umgestaltet werden. „Das wird die große Aufgabe der kommenden Jahre“, kündigt Kühler an.