Seit nur knapp über einem Jahr ist er in Planung, jetzt schon eröffnet. Ab sofort können sich Kinder in Wiesdorf am „Wassergarten“ erfreuen.
Neue Spielstätte in LeverkusenJugendzentrum Bunker weiht neuen „Wassergarten“ ein

Kinder spielen am neu eröffneten „Wassergarten“ des Jugendzentrums Bunker in Wiesdorf.
Copyright: Jonah Bierdel
Wem das Wasser von oben aktuell nicht ausreicht, hat ab jetzt die Möglichkeit, im neuen Wassergarten in Wiesdorf in der Dr.-August-Blank-Straße noch mehr damit in Berührung zu kommen: Am Donnerstag hatte der Jugendverband Junge Gemeinschaft zur Eröffnung der Spielstätte eingeladen. Angestoßen wurde zusammen mit den Kindern mit Apfelschorle. Ein imaginäres rotes Band wurde mit einer Scherengeste von ihnen durchgeschnitten und es gab Kuchen für jeden – kurz darauf waren die Kinder bereits ins Spielen vertieft.
Das Projekt „Wassergarten“ ist erst seit Mai letzten Jahres in Planung, jetzt ist es fertig. Jeder, der Ahnung von Bürokratie hat, weiß: Das ging schnell. Möglich ist das nur, weil der Garten nicht über „offizielle Wege“ gebaut worden sei. Abgesehen von dem Fundament, welches genehmigt werden musste und durch eine Großspende finanziert wurde, habe das Jugendzentrum viele Teile des „Gartens“ selbst geplant und umgesetzt, erzählt Reiner Hilken, Vorsitzender des Jugendverbandes Junge Gemeinschaft Leverkusen und bis vor Kurzem noch Leiter des Jugendzentrums. Dabei hätten sie verschiedenste Gegenstände wie Becken, Tonnen und sogar Bambus benutzt, was laut Hilken zu Herausforderungen geführt habe, aber den Vorteil der Modularität mit sich bringe. „Der Garten“ könne ständig verändert und weiterentwickelt werden.
Hätte man den „offiziellen Weg“ gewählt, würde das Projekt laut Hilken „vielleicht drei Mal schicker, aber auch drei Mal steriler aussehen“ und wäre deutlich teurer gewesen. Die schnelle Verwirklichung des Projektes habe den Vorteil, Kindern Selbstwirksamkeit beizubringen. Sie könnten sehen, dass ihre Ideen verwirklicht werden und merkten so schon früh, dass sie etwas bewirken können. Anders als Erwachsene, die immer „von oben“ denken würden, denken Kinder laut Hilken anders: „Kinder denken immer von unten, denen dauert es dann immer zu lange, wenn wir da mit unser ganzen Planung dazwischen reinbollern.“
Mit dabei bei der Eröffnung waren unter anderem Michael Küppers, der Fachbereichsleiter für Kinder und Jugend der Stadt Leverkusen, und Meisun Joosten als eine Unterstützerin von RTL Studios.
Bei der Eröffnung machte Reiner Hilken auf seinen Wunsch aufmerksam, noch mehr Kinder im Bunker willkommen zu heißen. Um diesen Wunsch zu erfüllen, hofft er auf mehr Kooperation mit Kitas und Schulen. Aber auch abseits davon seien Kinder immer willkommen. Der Bunker sei laut ihm fast immer sechs oder sieben Tage die Woche offen. Ab Montag habe die Einrichtung aber erstmal bis Ende der Sommerferien Betriebsferien.
Großspende machte das Projekt möglich
Meisun Joosten lebt seit 15 Jahren in Leverkusen und engagiert sich seit zweieinhalb Jahren immer wieder für Kinder in Leverkusen und hat in diesem Zeitraum mithilfe des RTL-Spendenmarathons Gelder für verschiedene Kinder und Jugendeinrichtungen gesammelt. Unter anderem unterstützte sie die Wiederaufbauhilfe von Haus Nazareth in Schlebusch nach der Flutkatastrophe, nun den Wassergarten.
Joosten ist selber zweifache Mutter, sei in einfachen Verhältnissen groß geworden, erzählt sie, und habe am eigenen Leibe soziale Ungleichheit erfahren. Daher ist es ihr wichtig, Einrichtungen wie das Jugendzentrum Bunker, in dem jedes Kind gleichgestellt sei, zu unterstützen. Sie findet: „Kinder sollten Kinder sein dürfen, egal wo sie herkommen.“
von Jonah Bierdel