Am Samstag wollen die „Omas gegen Rechts“ mit einer Menschenkette vor dem Rathaus ein Zeichen für Demokratie und Vielfalt setzen
Omas gegen RechtsEngagierte Frauen in Leverkusen zeigen Haltung

Die Omas gegen Rechts zeigen nun auch in Leverkusen Haltung
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Die „Omas gegen Rechts“ sind bundesweit längst keine unbekannte Initiative mehr. In vielen Städten setzen sie sich für Demokratie, Vielfalt und Respekt ein. Seit Februar dieses Jahres sind sie nun auch in Leverkusen vertreten. Im Gespräch mit dem „Leverkusener Anzeiger“ stellen sich drei von ihnen stellvertretend vor.
Begonnen hat die Reise der „Omas gegen Rechts“ in Leverkusen in einem Café in der Opladener Fußgängerzone. Mit zwei Freundinnen traf sich die 67-jährige Monika hier, weil sie nicht länger untätig bleiben wollten. Zunächst schlossen sich die drei dann den „Omas gegen Rechts“ in Langenfeld an, bevor sie die Initiative auch nach Leverkusen brachten. Mittlerweile sind sie schon mehr als 20 Mitglieder und treffen sich immer am ersten Montag des Monats in den Räumlichkeiten der Awo, um Organisatorisches zu klären und Ideen zu sammeln. Die Älteste der „Omas“ sei über 80, das Alter spiele aber keine Rolle: „Es sind nicht alle Omas, es geht um die Haltung.“ Engagierte Frauen jeden Alters seien bei ihnen willkommen.
Warum es so wichtig für sie war, dass es die „Omas gegen Rechts“ auch in Leverkusen gibt? „Leverkusen ist relativ unpolitisch“, so die 67-Jährige Claudia. Hier etwas auf die Beine zu stellen, sei super schwierig. Als „Omas gegen Rechts“ wollen sie nun einen Impuls setzen und dabei auch gerne mit der Stadt zusammenarbeiten. Es gelte allerdings: „Ein Schritt nach dem anderen.“
Nicht nur passiv da sein, sondern auch aktiv werden, darum gehe es, so die 52-jährige Patricia. Bevor sie sich den „Omas gegen Rechts“ angeschlossen hat, hatte sie versucht, in den sozialen Medien einen Gegenpol zu rechten Kommentaren zu bilden. Nun möchte sie mit den Leverkusenerinnen und Leverkusenern ins Gespräch kommen und Haltung zeigen. „Wir wollen den Leuten vermitteln: Ihr seid nicht allein.“ Aber auch für sie sei es schön, wie viel Zuspruch sie erhalten, wenn sie als „Omas gegen Rechts“ erkennbar im Einsatz sind, erzählen die drei.
„Bitte liebe Leute, wählt demokratische Parteien“, das ist Claudia wichtig zu erwähnen. Vor allem im Zuge der anstehenden Kommunalwahlen planen die „Omas gegen Rechts“ weitere Aktionen. So wollen sie an drei Samstagen vor der Wahl in der Opladener Fußgängerzone Präsenz zeigen und mit den Menschen in den Austausch kommen. „Wir versuchen die Passanten mit Spielen zu locken“, berichten sie. Dort soll die Frage: „Was würden Sie tun, wenn Sie das Oberbürgermeisteramt innehätten?“, zum Nachdenken anregen und zum Austausch führen.
Demonstration vor dem Rathaus
Für Samstag, 23. August, rufen die „Omas gegen Rechts“ außerdem dazu auf, bei einer Menschenkette vor dem Rathaus, von 12 bis 13 Uhr, gemeinsam Haltung zu zeigen. „Wir möchten die Demokratie stützen und mit Freude zeigen, wir sind für Demokratie“, so die drei engagierten Frauen. Man könne die Tendenzen, die überhandnehmen, nicht einfach hinnehmen. Denn: „Demokratie ist kein Zuschauersport.“