Der Ausschuss für Bürgereingaben und Umwelt wird sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 12. Juni, mit einem alten Streitthema befassen.
Bahnhof OpladenBürger will Unterführung statt Brücke und endlich ein Bahnhofsgebäude

Die Brücke über den Bahnhof Opladen will ein Bürger am liebsten abreißen und durch eine Unterführung ersetzen lassen.
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Die Brücke über den Bahnhof Opladen soll samt Aufzügen und Rampe an der Lützenkirchener Straße abgerissen und durch eine Unterführung mit Rolltreppen und Aufzügen zu den beiden Bahnsteigen ersetzt werden. Außerdem soll in Opladen endlich ein Bahnhofsgebäude her, gebaut von der Stadt – so lässt sich in kurzen Worten der Inhalt eines Bürgerantrages umreißen, mit dem sich der Ausschuss für Bürgereingaben und Umwelt in seiner Sitzung am Donnerstag, 12. Juni, befassen wird.
In seiner Begründung führt der Leverkusener aus, dass es eine „glatte Fehlentscheidung“ gewesen sei, „die vorher bestehende Unterführung zuzuschütten und das Bahnhofsgebäude ersatzlos zu streichen“. Der Antragsteller nennt die Brücke zum Überqueren der Bahngleise „eine untaugliche Zumutung“ und argumentiert, eine neue Unterführung ließe sich mit entsprechender Beleuchtung so gestalten, dass daraus kein neuer Angstraum entstehe – ein wichtiges Argument gegen die alte Unterführung.

So sah die alte Unterführung unter dem Bahnhof Opladen aus.
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Fehlentscheidung oder Zumutung: Die Verwaltung empfiehlt, die Bürgereingabe abzulehnen. Die Fachleute bei der Stadt und der Neuen Bahnstadt Opladen (NBSO) argumentieren, dass es mit der Brücke eine funktionierende Verbindung zwischen der West- und der Ostseite des Bahnhofs gibt. Für eine neu zu bauende Unterführung müsste es Sperrzeiten sowohl für den Bahnbetrieb auf der Strecke zwischen Solingen und Köln und auch für die Europa-Allee geben, denn diese müsste gleichfalls von der neuen Unterführung unterquert werden. Das beträfe auch den Park-and-Ride-Parkplatz auf der Ostseite.
Zum Thema Angstraum führen die Fachleute aus, dass dieser psychologische Aspekt nicht ausschlaggebend dafür gewesen sei, „warum damals eine Tunnellösung verworfen wurde“. Vielmehr sei es die im Vergleich zur Brücke extrem hohen Baukosten gewesen, denn der damalige Tunnel unter den Gleisen hätte gänzlich neu gebaut werden müssen. Zum Thema Kosten führt die Stadt auch aus, dass anteilig Fördermittel zurückgezahlt werden müssten, sollte die Brücke vor 2035 abgerissen werden.
Zum Thema Bahnhofsgebäude erläutert die NBSO, dass die Bahn selbst bei Bahnhöfen der Opladener Kategorie kein Gebäude vorsehe. Wenn die Stadt ein solches Gebäude errichten sollte, könnte das nur westlich der Europa-Allee und nicht direkt an den Gleisen passieren. Allerdings: „Aktuell besteht aber für solch ein Gebäude kein Planungsrecht und die benötigten Flächen in Bahnsteignähe sind nicht verfügbar.“