Finanzierung PalliLev„Da hat uns die Corona-Krise ganz schön in die Hacken getreten“

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  • Mit PalliLev soll Leverkusen Anfang 2021 sein erstes stationäres Hospiz bekommen.
  • Die Institution ist auf Spenden angewiesen. Nicht einfach in Corona-Zeiten.
  • Am Donnerstag besuchte Claudia Middendorf, Beauftragte der NRW-Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patienten die Baustelle an der Steinbücheler Straße, Ecke Bruchhauser Straße.

Leverkusen – Es regnet in Strömen am Donnerstagnachmittag, als Claudia Middendorf, Beauftragte der NRW-Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patienten, an der Steinbücheler Straße, Ecke Bruchhauser Straße eintrifft. Auch der Landtagsabgeordnete Rüdiger Scholz und der Oberbürgermeisterkandidat der CDU Frank Schönberger sind gekommen, um den Fortschritt der Arbeiten auf der Baustelle von Leverkusens erstem Hospiz „PalliLev“ zu begutachten.

Noch liegt das halbrunde Gebäude in tristem Grau da, doch das soll sich schon bald ändern, erzählt Christoph Meyer zu Berstenhorst, als er seine Gäste durch die noch nackten Gänge führt. „Im Hospiz geht es natürlich auch ums Sterben, aber bis dahin geht es um das Leben“, Meyer zu Berstenhorst legt Nachdruck auf die zweite Hälfte des Satzes. Der gelernte Religionspädagoge hat lange als Seelsorger gearbeitet, er weiß, was die Menschen brauchen, wenn es Zeit wird zu gehen. Heute ist er Leiter von PalliLev. Leverkusens erstes stationäres Hospiz für schwerstkranke und sterbende Menschen wird er gemeinnützig betreiben. Finanziert wird der rund fünf Millionen Euro teure Bau von der Schlebuscher HKM Stiftung des Bauunternehmerpaares Heike und Klaus Müller.

Gezielte Investition vor Ort

Das Hospiz ist das erste Projekt ihrer 2018 gegründeten Stiftung. „Wir wollten unser Geld sinnvoll einsetzen, damit auch Menschen, die nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens stehen, davon profitieren“, erklärt Klaus Müller. Zudem sei es ihm wichtig, gezielt in Leverkusen zu investieren und vor Ort Immobilien für hilfsbedürftige Menschen zu bauen. „Aber natürlich wäre es schön, wenn sich die Investition am Ende auch refinanziert“, fügt der Bauunternehmer hinzu.

Als gemeinnütziges Unternehmen wird das Hospiz hauptsächlich auf Basis von Spenden betrieben. „Da hat uns die Corona-Krise natürlich ganz schön in die Hacken getreten“, berichtet Meyer zu Berstenhorst. Zu Beginn der Krise seien die Spenden merklich eingebrochen, erst langsam erholten sie sich wieder. Der Unterstützung durch die Landesbeauftragte Middendorf jedoch kann er sich sicher sein.

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Sie zeigt sich beeindruckt von dem lichtdurchfluteten Gebäude. Die halbrunde Bauweise interpretiere sie im Sinne eines Kreises, erzählt sie. „Für mich stellt er Anfang und Ende zugleich dar.“ Schließlich solle ein Hospiz auch ein Ort der Fröhlichkeit sein. „Hier sollte man sich gut aufgehoben fühlen und aufgefangen werden“, so die Beauftragte. „Leider ist das in unserer Gesellschaft noch immer nur selten der Fall.“

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