Quartierstreff Leverkusen-WiesdorfUmbau der Feuerwache immer teurer

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Die alte Wiesdorfer Feuerwache soll zum umgebaut Bürgertreff werden.

Die alte Wiesdorfer Feuerwache soll zum umgebaut Bürgertreff werden.

Leverkusen – Es war kaum eine Entscheidung aus Begeisterung, mehr wurde sie aus der Not heraus getroffen. Ohne Gegenstimmen, aber mit immerhin neun Enthaltungen hat der Leverkusener Rat in dieser Woche seine Zustimmung dazu gegeben, das Projekt Quartierstreff Wiesdorf, das in und um die alte Feuerwache an der Moskauer Straße umgesetzt werden soll, trotz dramatischer Kostensteigerungen weiter zu betreiben. Wie berichtet, wird der Um- und Ausbau noch einmal um rund 40 Prozent teurer als geplant und soll nunmehr 16 Millionen Euro kosten – 4,5 Millionen mehr als zuletzt berechnet, fast doppelt so viel wie ganz zu Beginn kalkuliert.

Begründet wird dies von der städtischen Bauverwaltung damit, dass sich der bauliche Zustand des alten Feuerwehrhauses im Zuge der vorbereitenden Arbeiten als deutlich schlechter erwies als zuvor beurteilt. Außerdem sind die Preise am Bau seither nahezu explodiert.

Kritische Lage

Baudezernentin Andrea Deppe sprach in der Ratssitzung von einer „sehr kritischen“ und „hochgradig schwierigen Lage“ im Baugewerbe. Selbst für die sicheren Aufträge der öffentlichen Hand seien kaum noch Bauunternehmen zu bekommen, vielfach gingen bei Ausschreibungen gar keine oder völlig indiskutable Angebote ein. In einem anderen Fall hätte die Stadt Mehrkosten von 100 Prozent für den Abschluss eines Projekts akzeptieren müssen.

Drei neue Ausschreibungen

Tatsächlich wurden gerade drei Gewerke von der Stadtverwaltung erneut ausgeschrieben: Rohbau- und Dachdeckerarbeiten sowie der Gerüstbau an der Moskauer Straße. Zum Rohbau gehören laut Ausschreibung der Abbruch von Teilen der Fassade und des Innenraums, die Abdichtung der Fundamente und der Einbau von Sanitärleitungen. Der Schlauchturm der alten Feuerwache soll eine neue Zwischendecke bekommen; außerdem muss ein Aufzugsschacht am Gebäude errichtet werden.

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Während Rüdiger Scholz (CDU) und Monika Ballin-Meyer-Ahrens (FDP) über unzureichende Informationen im Vorfeld und große Bauchschmerzen für diesen „kräftigen Schluck aus der Pulle“ klagten, sprach sich Roswitha Arnold (Grüne) vehement dafür aus, dieses wichtige Vorhaben innerhalb des Stadtteilentwicklungskonzeptes für Wiesdorf zügig auf den Weg zu bringen, da die Mehrkosten ausreichend begründet worden seien. Dem stimmte der Rat schließlich zu. 

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