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Verkehr in RheindorfBürgerantrag will aus Autoparkplatz Radstellplätze machen

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Vor dem Edeka-Markt an der Wupperstraße stehen Fahrräder den Radfahrern und Fußgängern oft im Weg.

Leverkusen – Um es vorweg zu sagen: Eine Entscheidung ist noch nicht getroffen, in ein paar Wochen soll erneut darüber geredet werden. Aber bekannt ist das Thema in Rheindorf schon.

Es geht um Stellplätze vor dem Edeka-Markt an der Wupperstraße. Der vor ein paar Jahren von der städtischen WGL errichtete Bau, in dessen Erdgeschoss sich der Vollsortimenter guten Zuspruchs erfreut, kann seiner Kundschaft Parkplätze in einer Tiefgarage anbieten und auch ebenerdig, längs der Wupperstraße, können Autos eingeparkt werden.

Weniger Autos gewünscht

Doch für Radfahrer ist es nicht ganz so komfortabel. Weshalb die Drahtesel häufig vor dem Geschäftseingang, zwischen Schaufensterfront und parkenden Autos abgestellt werden. Da müsste mehr möglich sein, meint Jacqueline Blum.

Die Rheindorferin, die bei der vorigen Bundestagswahl für die neu gegründete Klimaliste von Wortführer Benedikt Rees kandidierte, formulierte deshalb einen Bürgerantrag, über den in der für Rheindorf zuständigen Bezirksvertretung I jetzt beraten wurde. Demnach sollten sieben Stellplätze an der Wupperstraßen umgewidmet werden: Drei sollten Platz für Fahrrad-Stellplätze machen, drei weitere für Carsharing-Angebote und einer sollte entsiegelt und begrünt werden. So etwas entspräche dem städtischen Mobilitätskonzept doch voll und ganz.

Eine Vorstellung, die selbst dem FDP-Vertreter Uwe Bartels sichtlich gefiel, der dies genauer überprüft sehen möchte. Wogegen von der Stadtverwaltung sogleich Bedenken kamen, die schriftlich vorgelegt wurden. Zum einen seien die Parkplätze mit Fördermitteln erstellt worden und unterlägen somit vorerst einer Zweckbindung. Zum anderen könnten auf drei Autostellplätzen 36 Fahrräder unterkommen, bei einem Ortstermins eine aber nur zwei Fahrräder gesichtet worden. Und Carsharing plane die Wupsi hier zwar auch, aber auf dem benachbarten Rheindorfer Platz. Das werde wohl ausreichen.

Bedenken von der CDU

Auch Rüdiger Scholz (CDU) wollte es in Sachen Verkehrswende offensichtlich nicht übertreiben. Wegen des WGL-Neubaus und des benachbarten Kreiselbaus seien ohnehin schon viele Stellplätze für Autos weggefallen und die Tiefgarage sei auch nicht städtisch, also nicht anzurechnen. Radfahrer müssten außerdem nicht vor den Schaufenstern parken, da gebe es durchaus eine Möglichkeiten seitlich des Gebäudes, nur wenige Meter entfernt. Im Zweifelsfall solle das Gespräch mit dem Edeka-Markt gesucht werden, ob dieser vielleicht eine Lösungsmöglichkeit sehe.

Wolfgang Berg (Grüne) hatte etwas mehr Mitgefühl für Radfahrende, die ihr Fahrzeug – ganz ähnlich wie Autofahrer – möglichst nah am Eingang abstellen wollen. Auch in der Nachbarschaft in Rheindorf mangele es an akzeptablen Abstellmöglichkeiten für Zweiräder, die daher oft vor den Schaufenstern stünden. Es müsse nach einer besseren Lösung gesucht werden.

Ergebnis der Debatte: In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung I soll das Thema erneut beraten werden. Womöglich sogar mit neuen Erkenntnissen, so die vage Hoffnung der Beteiligten.

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