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Radwege in LeverkusenSPD und Grüne wollen Verbesserungen bei der Infrastruktur

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Der Radweg zwischen Wiesdorf und Rheindorf ist dauerhaft unterbrochen.

Der Radweg zwischen Wiesdorf und Rheindorf ist wegen der Autobahn dauerhaft unterbrochen. Jetzt soll die Öffnung noch einmal mit Nachdruck versucht werden.

Bei Radwegen und Verkehrssicherheit ist in Leverkusen viel Luft nach oben. Zwei Anträge von CDU und Grünen im Bauausschuss wollen Verbesserungen.

Für die Radfahrer aus Rheindorf und Hitdorf ist es sowieso ein Unding: Angeblich ist es der Autobahn GmbH wegen der Brückenbaustelle nicht möglich, den Radweg am Rhein offenzuhalten. Im Bauausschuss fand sich jetzt eine große Mehrheit für einen SPD-Antrag, damit dieser Radweg doch noch geöffnet werden soll – gegen einige Stimmen aus der CDU. Die Verwaltung soll entsprechenden maximalen Druck auf die Autobahn GmbH in dieser Frage ausüben.

Die Autobahn GmbH hatte in diesem März lapidar mitgeteilt, dass sie den Radweg am Rhein nicht öffnen werde: „Zwischenzeitlich haben sich Änderungen am geplanten Bauablauf für die Errichtung des zweiten Teilbauwerks (die zweite Brücke) ergeben.“

Der Radweg aus Rheindorf endet vor der Autobahnbrücke.

Der Radweg aus Rheindorf endet seit Jahren vor der Autobahnbaustelle.

Der ursprüngliche Plan war, den Radweg über eine behelfsmäßige temporäre Radwegbrücke über die Autobahn 59 hinweg von der bestehenden Rad-Auffahrt zur Brücke hinunter zum Rhein zu führen. Für die Behelfsbrücke hatte die Autobahn GmbH bei einer Ausschreibung auch Angebote erhalten, das sei aber zu teuer – die Radverbindung werden deshalb nicht gebaut, so die Aussage der Autobahnbauer.

„Um fast 200 Prozent“ übersteige das Angebot den im Vorfeld fachlich taxierten Preis. Den Angebotspreis teilte die Autobahn GmbH allerdings auch auf konkrete Nachfrage des „Leverkusener Anzeiger“ nicht mit. Daher sind die Angaben der bundeseigenen Gesellschaft in dieser Hinsicht nicht transparent und damit nicht nachvollziehbar sind.

Im letzten Bauausschuss der ablaufenden Ratsperiode am Montag meldete sich die Fachfrau für Autobahn-Fragen, die Einzelvertreterin Gisela Kronenberg, zu Wort und forderte: „Wir sollten mit allen unseren Mitteln versuchen, eine Öffnung des Radwegs noch zu erreichen.“ Es gebe im Planfeststellungsbeschluss entsprechende Angaben.

Tatsächlich steht dort mehrfach der Satz: „Straßen NRW ist bemüht, Unterbrechungen zu vermeiden.“ Daran hat sich die Autobahn GmbH mit Blick auf die wichtige Radweg-Verbindung zwischen Rheindorf sowie Hitdorf und Wiesdorf bisher nicht gehalten.

Nicht festgelegt ist, mit welchem Mittel die Stadtverwaltung Druck auf die Autobahn GmbH ausüben soll, das wird im SPD-Antrag offengelassen. Es ist aber kaum denkbar, dass Sperrungen wichtiger Radwege-Verbindungen wegen des Autobahnbaus ohne Genehmigung der Bauverwaltung möglich gewesen sind.

Mehr Rad-Schutzstreifen für Leverkusen

Ein zweiter Antrag im Sinne der Leverkusener Radfahrer kam von den Grünen, und er wurde mehrheitlich beschlossen: Die Verwaltung soll prüfen, auf welchen Straßen außerorts Fahrradschutzstreifen markiert werden können. Es soll dabei um reine Markierungsarbeiten gehen, nicht um Umbauten.

Hier und da könne es vielleicht eine Möglichkeit für einen Schutzstreifen auf einer Straße unter städtischer Verwaltung geben. Die meisten Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften stünden allerdings unter der Verwaltung des Landesbetriebs Straßen NRW und die hätten sich bisher in der Regel kaum für derartige Anregungen aus Leverkusen interessiert, klärte ein Verwaltungsmitarbeiter auf.

Er verdeutlichte die Verweigerungshaltung des Landesbetriebs anhand eines drastischen Beispiels: Selbst bei der Erneuerung der abschüssigen und für Radfahrer gefährlichen Wuppertalstraße zwischen Bergisch Neukirchen und Leichlingen habe man in der Hinsicht zwar etwas versucht, aber nichts erreichen können.

Einer der ersten Fahrradschutzstreifen der Republik soll übrigens in Leverkusen markiert worden sein, damals als Pilotprojekt. Den gibt es immer noch: auf der Dhünnstraße.