SchulausschussLeverkusen will sich schnell viele Schulsozialarbeiter sichern

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Kinder prügeln sich auf einem Schulhof.

Mit verstärkter Schulsozialarbeit soll auch Gewalt an Schulen vorgebeugt werden.

Leverkusen will die Schulsozialarbeit kräftig ausbauen. Bis 2025 sollen 25 neue Fachkräfte sich um Schülerinnen und Schüler kümmern.  

Dass dringend deutlich mehr Schulsozialarbeiter an Leverkusener Schulen benötigt werden, darüber gibt es keine Zweifel. Die Coronapandemie, schlechte Ergebnisse in Bildungsstudien und nun auch noch der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Zuwanderung und Verunsicherung: All das macht immer mehr Schülerinnen und Schülern zu schaffen. Und sie müssen dort aufgefangen werden, wo sie sich aufhalten: in der Schule.

Leverkusen sucht 25  Schulsozialarbeiter

Deswegen setzt sich die Politik seit Monaten für die Einstellung von mehr Schulsozialarbeiterinnen ein, es wurden Anträge eingebracht und der Bedarf an Schulen abgefragt. Das Ergebnis: Mindestens 25 neue Stellen sollen geschaffen werden. 

Um den Haushalt nicht allzu sehr zu belasten, schlägt die Verwaltung vor, in diesem Jahr fünf Stellen in den Haushalt einzubringen und in den beiden Folgejahren jeweils zehn.  Der Jugendhilfeausschuss hat diesem Vorschlag zugestimmt. Im Schulausschuss allerdings legte die FDP kurzfristig einen Änderungsantrag vor, wonach bereits jetzt zehn Stellen ausgeschrieben werden sollen und im nächsten Jahr dann weitere fünf. 

Uns wurde signalisiert, dass die Möglichkeit besteht, auch schon im ersten Jahr zehn Stellen zu fordern
Valeska Hansen, FDP

„Wir haben uns in den Vorberatungen von der Finanzlage leiten lassen“, sagt Valeska Hansen dazu. „Uns wurde aber signalisiert, dass die Möglichkeit besteht, auch schon im ersten Jahr zehn Stellen zu fordern.“ Das sei möglich, wenn die Begründung für den zusätzlichen Bedarf in Pandemie und Krieg liegen – dann kann die Kämmerei die Kosten vom Haushalt isolieren. Ein Buchhaltungstrick, der den Kindern zugutekäme. Und am Ende auch der Gesellschaft.

Zumal: „Es wird nicht nur Leverkusen auf die Idee kommen, dass es mehr Schulsozialarbeiter braucht“, argumentiert Hansen. Sie hoffe, dass durch eine schnelle Ausschreibung möglichst viele Stellen auf dem knappen Markt besetzt werden könnten und sich Leverkusen so die begehrten Arbeitskräfte sichern kann. 

Leverkusen als Vorreiter

„Wir haben in Leverkusen ohnehin schon eine Vorreiterrolle eingenommen, weil wir schon 2013 weitere 13 Schulsozialarbeiter eingestellt haben“, sagt Bernhard Marewski (CDU). Er sei der Stadtverwaltung dankbar, dass sie den Prozess im Dialog mit den Schulen durchführt. Und: „Wenn die Kämmerei zehn Stellen zusagt, bin ich natürlich dabei.“ Er habe da aber anderes gehört.

Schließlich einigte sich der Schulausschuss darauf, dass die Stadtverwaltung den Stellenplan noch einmal durchrechnet und das Ergebnis bis zum Finanzausschuss vorlegt. Aber mit einem klaren Votum des Schulausschusses, das der Vorsitzende Gerhard Wölwer (Grüne) formuliert: „Wir wollen das Maximum, das möglich ist.“


Diese Schulen sollen die zusätzlichen Schulsozialarbeiterinnen bekommen

Die ersten fünf besetzten Stellen sollen an den Berufskollegs (Geschwister-Scholl-Berufskolleg und Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung) und an den drei Förderschulen eingesetzt werden: Pestalozzischule, Schule an der Wupper und Hugo-Kükelhaus-Schule. „Diese Schulen haben entweder besonders viele oder besonders betreuungsintensive Schülerinnen und Schüler“, argumentiert die Stadtverwaltung. 

Mit den 2024 und 2025 geschaffenen Stellen – oder auch früher, wenn der Änderung zugestimmt wird – sollen zunächst die Gymnasien und die von der Flutkatastrophe betroffenen Schulen bedacht werden. Danach werden die weiteren Schulen, die Bedarf angemeldet haben, nach dem Schulsozialindex sukzessive versorgt. 

KStA abonnieren