„So kann man das nicht machen“WfL-Aufsichtsrat kritisiert Obermaiers schnellen Abgang

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Frank Obermaier in seinem Herzensprojekt, dem Opladener „Probierwerk". Ihm zur Seite steht dort Tom Frenzel.

Leverkusen – Warum die Eile? Bernhard Marewski, Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderung Leverkusen, hält den schnell vollzogenen Abschied von Geschäftsführer Frank Obermaier für falsch. Der CDU-Politiker war in Urlaub, als die Sache plötzlich ganz dringend gemacht, Obermaier von den WfL-Aufsehern binnen weniger Tage die Freigabe erteilt wurde. Wie berichtet, wechselt der Chef der WfL nach Köln, reiht sich dort indes nur unter den Ressortleitern der Köln Business Wirtschaftsförderungs-GmbH ein. Die wurde gerade als Nachfolgeorganisation des Amtes für Wirtschaftsförderung gegründet. Eine Führungsfunktion ist das nicht für den 51-Jährigen.

Bernhard Marewski

Bernhard Marewski

Der Grund für den plötzlichen Abschied: Obermaier hatte kaum eine Chance auf eine weitere Verlängerung seines nächstes Jahr auslaufenden, zweiten Fünf-Jahres-Vertrags. Insbesondere die SPD hatte den promovierten Wirtschaftsgeographen, der CDU-Mitglied ist, auf der Abschussliste. Das hatte zuletzt FDP-Sprecherin Monika Ballin-Meyer-Ahrens moniert.

Es war Zeit genug

Marewski stört sich indes vor allem am Vorgehen der vergangenen beiden Wochen. „So kann man das nicht machen.“ Der Weggang des führenden Wirtschaftsförderers müsse nicht im Eilverfahren erledigt werden. Erst recht, nachdem Obermaier nicht – wie zunächst vorgesehen – zum 31. Juli die WfL verlässt, sondern erst am 31. August.

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Trotzdem war der Aufsichtsrat am Montag zusammengetrommelt worden. Er erteilte nicht nur Obermaier die Freigabe, sondern fasste zwei weitere Beschlüsse, von denen einer indes noch vom Stadtrat genehmigt werden muss: Bis ein neuer Geschäftsführer für die WfL gefunden ist, soll Stadtkämmerer Markus Märtens die Leitung der Gesellschaft übernehmen, an der neben der Stadt die Sparkasse und der Chempark-Betreiber Currenta kleinere Anteile halten. Dass Märtens sich diesen Zusatzjob aufhalst, hält Marewski nicht für zwingend: Auch der Stellvertreter von Obermaier, Prokurist Achim Willke, könne das durchaus schaffen.

Zu früh für Neuausrichtung

Viel mehr stört sich der Aufsichtsrat aber an der am Montag formulierten Idee, die WfL in der Zwischenzeit neu auszurichten. In Rede steht, ein Stadtmarketing dort anzusiedeln oder die Wirtschaftsförderung sogar mit der geplanten Projektgesellschaft für die City C zu verzahnen. „So etwas macht man nicht ohne einen neuen Chef“, sagt Marewski. Auch aus diesem Grund habe er keiner der Beschlussvorlagen im Aufsichtsrat von ferne zugestimmt. „Ich habe dazu nichts gesagt. Das ist in dem Fall auch eine Aussage.“

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