Internationale Headliner, aufstrebende Newcomer und ein Lokalheld, der die Massen bewegt: Das „Sonnenbrand Festival“ zeigt, wie vielfältig elektronische Musik sein kann.
Sonnenbrand FestivalBeats, Bass und große Gefühle im Neulandpark Leverkusen

Sonnenbrand im Sonnenuntergang: Festival im Neulandpark
Copyright: Timon Brombach
Neu gestaltet und größer, als je zuvor: Das „Sonnenbrand Festival“ hat am Samstag rund 700 Fans von elektronischer Musik anzogen. Zwischen bunten Bannern, Foodtrucks und der ersten Festival-Merch-Kollektion tritt Headliner „MBP“ ins Scheinwerferlicht der neu gestalteten Bühne. Der Münsteraner, längst auf internationalen Bühnen unterwegs, hat ein eigenes Genre geschaffen: „Play House“. Leichtfüßig, eingängig, dabei treibend. Zunächst melodisch, dann langsam steigernd – bis der Beat explodiert und die Menge jubelt. Hände schnellen in die Luft, Gesichter strahlen. Für Veranstalter Marco Münzer ist es dieses Jahr der nächste Schritt, sein Festival groß zu ziehen: „Wir sind im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent gewachsen.
„Actimax“ in seinem Element
Die Kölner Newcomerin Felicia Bianco übernimmt auch ein Set. Es ist ihr erstes großes Festival – und sie spielt, als hätte sie nie etwas anderes getan. Pulsierende House-Beats, durchzogen von warmen Vocals, lassen die Leute tanzen. Selbst jene, die vorher nur zögerlich am Rand standen. „Es lebt von einem besonderen familiären Spirit“, sagt später Neulandpark-Chef Armin Kühler mit funkelnden Augen. Der gilt auch in der Organisation: Münzers Mutter steht am Einlass, andere Familienmitglieder packen an anderen Stellen an. Das mache auch etwas mit der Atmosphäre, ist sich Kühler sicher.
Am Nachmittag kommt der Moment, auf den viele Leverkusener gewartet haben: „Actimax“, der aufsteigende DJ aus Leverkusen, steigt auf die Bühne. Sein Auftritt ist ein Heimspiel. „Hier in meiner Stadt zu spielen – das ist immer besonders“, sagt er und man spürt, dass das keine Floskel ist.
Luca Veda: Barrieren verschwinden im Beat
Ein ganz anderer Moment entsteht, als Luca Veda übernimmt. Er legt mit einer Präzision auf, die das Publikum fesselt. Während sich die Energie Stück für Stück nach oben schraubt, wird die Tanzfläche für einen Moment ein Raum ohne Grenzen. Als die Dämmerung hereinbricht, die Sonne die Bäume im Neulandpark in rotes Licht taucht, steigt die Spannung. Das Closing gehört „Baba Bass 3000“. Sein Techno ist hart. Schnell. Kompromisslos.
Lisa und Maurice sind aus Köln angereist, sie beschreiben es als „Energy Level 3000“. „Das ist genau unsere Musik“, sagen andere Besucher. Die Menge bäumt sich auf, springt, schreit, verliert sich im Beat.