Strom und Gas in Leverkusen1300 Energiekunden tappen in die Preisfalle

Lesezeit 2 Minuten
landschaft_mit_strom_LE-leverkusen17042021ALF_0114

Auf ein Allzeithoch ist der Strompreis geklettert. 1300 Haushalte, die von Stromio nicht mehr beliefert werden, bekommen das drastisch zu spüren.

Leverkusen – 75 Cent pro Kilowattstunde Strom. Diesen vor Wochen noch für undenkbar gehaltenen Preis zahlen rund 1300 Leverkusener, die nach dem Lieferstopp des Billiganbieters Stromio in die Grundversorgung geraten sind, damit überhaupt weiter Strom fließt. Wegen der extremen Lage hatte auch die EVL binnen Wochen den Basispreis immer weiter erhöht. Mit 75 Cent ist er nahezu drei Mal so hoch wie der übliche „EVL Regio Öko“, in dem die Kilowattstunde 28 Cent kostet.

Der extrem hohe Preis sei notwendig, weil „die Strommenge nicht eingeplant und damit langfristig am Terminmarkt eingekauft war, sondern jetzt kurzfristig für eine große Anzahl Kunden am teuren Spotmarkt der Strombörse beschafft werden muss“, sagte auf Anfrage Stefan Kreidewolf, Sprecher bei der Energieversorgung Leverkusen. Nächste Woche wolle die EVL-Geschäftsführung diskutieren, ob den Pleite-Opfern ein günstigerer Tarif angeboten werden kann.  

Auch Gas ist extrem teuer geworden

Wer bei der Stromio-Tochter „gas.de“ einen Vertrag abgeschlossen hat, muss sich ebenfalls mit extrem hohen Preisen abfinden. Da auch der Gas-Markt in Turbulenzen gekommen ist – was diverse günstige Anbieter in die Insolvenz getrieben hat –, muss die EVL nach eigenen Angaben nun ebenfalls teuer einkaufen, wenn es einen zuvor nicht einkalkulierten Nachfrageschub gibt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Das sei gerade der Fall, ergänzte Kreidewolf auf Anfrage: Rund 500 Haushalte seien durch den Lieferstopp von „gas.de“ dazu gekommen und fallen nun in die Grundversorgung, die von der EVL sichergestellt werden muss. Allerdings zu einem sehr hohen Preis: Der Basistarif für Erdgas liegt derzeit bei rund 16 Cent pro Kilowattstunde. Im Normaltarif für Bestandskunden seien im Moment sieben Cent fällig, so Kreidewolf. Und das nach einer kräftigen Erhöhung, die seit 1. Januar gilt.

In einer ersten Version dieses Textes hieß es, Stromio habe Insolvenz angemeldet. Das ist nicht korrekt. Richtig ist, dass Stromio die Lieferungen an seine Kunden eingestellt hat. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

KStA abonnieren