Merin Ranjan schaut still zu, während Mitarbeiter des Fachbereichs Stadtgrün auf dem Berlinier Platz eine Zierkirsche an der Einmündung der Düsseldorfer Straße pflanzen. „Es ist schön, dass dieser Baum jetzt hier gepflanzt wird“, sagt sie am Donnerstagvormittag, während die Männer Stützpfähle für den Baum im Boden verankern und den Wurzelballen mit Erde bedecken. Wenige Meter vom Standort des neuen Baumes entfernt starb am 30. Januar ihre Tochter Angelina. Das elfjährige Mädchen, Schülerin des Landrat-Lucas-Gymnasiums, wurde von einem Fahrzeug erfasst, als sie auf dem Schulweg den Zebrastreifen überqueren wollte.

In den Wochen und Monaten danach entstand die Idee und der Wunsch, am Ort des Unfalls eine dauerhafte Erinnerung an das Mädchen zu schaffen, berichtet Barbara Salopek am Berliner Platz. Gemeinsam mit ihrer Freundin Maren Schlicht hat sie dafür eine Spendensammelaktion ins Leben gerufen. Schlicht wiederum ist mit Merin Ranjan befreundet.

Und so kam das Geld für den Baum und eine gravierte Stele schnell zusammen. Innerhalb von fünf Tagen seien 3300 Euro auf dem Spendekonto eingetroffen, so Salopek. Sie bedankt sich bei Wilfried Moitzhein vom Fachbereich Stadtgrün und dessen Kollegen für die unkomplizierte Zusammenarbeit auf dem Weg bis zur Baumpflanzung.  Bei dem Baum handelt es sich um eine etwa fünf, sechs Jahre alte japanische Nelkenkirsche. Die Sorte „Royal Burgundy“ blüht im Frühjahr kräftig rosafarben. Im Januar, zum Jahrestag des Unfalls, soll dann auch noch die Stele am Berliner Platz aufgestellt werden.

Die juristische Aufarbeitung des tödlichen Unfalls beginnt am Freitag, 12. Dezember, im Amtsgericht Leverkusen. Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung. (ps)