Eine Spendensammlung läuft, die Aufarbeitung der Tragödie vor Gericht steht kurz bevor.
Vor ProzessauftaktGetötete Leverkusener Schülerin Angelina soll eine Gedenkstätte bekommen

Spendensammlung für Gedenkstätte in Opladen
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Seit dem 30. Januar 2025 sitzen Kuscheltiere am Kreisverkehr Berliner Platz und erinnern an den schrecklichen Unfall, bei dem die elfjährige Angelina auf dem Schulweg getötet wurde. Bald soll hier ein fester Gedenkort für die Schülerin des Landrat-Lucas-Gymnasiums entstehen. Eine von Eltern ihrer Mitschüler angeführte Initiative sammelt dafür nun auf der Plattform „Gofundme“ Spenden.

Zwischenzeitlich war an der Unfallstelle ein Pavillon für die zahlreichen Kuscheltiere errichtet worden.
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„Am 30.1. dieses Jahres ist die Welt für uns stehengeblieben“, schreibt Maren Schlicht. „Angelina, ein lebensfrohes Mädchen, ist auf dem Weg zur Schule, am Kreisverkehr Berliner Platz, tödlich verunglückt.“ In knapp zwei Monaten jährt sich der schwarze Tag für Leverkusen. Den Unterstützern ist es in dieser für die Familien besonders schweren Zeit wichtig, ein Zeichen zu setzen, dass Angelina nicht vergessen wird. An der Unfallstelle soll ein Baum gepflanzt und eine gravierte Stele aufgestellt werden. Inklusive Bodenplatte und Installation veranschlagen die Initiatoren dafür Kosten von 3116 Euro.

Berliner Kissen wurden am Berliner Platz in Opladen angebracht.
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Das Spendenziel der Onlinekampagne ist auf rund die Hälfte angelegt. Die 1800 Euro werden allerdings wohl schnell übertroffen sein. Sie sind schon am zweiten Tag der Kampagne fast erreicht. Dabei zeigt sich nicht nur, wie groß die Betroffenheit auch knapp ein Jahr nach dem Unfall in der Stadt ist. Sondern auch, was viele kleine Spenden erreichen können: Die meisten Zahlungen liegen im Bereich von zehn bis 15 Euro. Aber wo sich viele mit einem kleinen Beitrag beteiligen, kann schnell Großes erreicht werden. Schon wenige Tage nach dem Unfall hatte sich die enorme Spendenbereitschaft gezeigt, als über soziale Medien schnell hunderte Euro zur Unterstützung der Familie für die Beerdigungskosten gesammelt wurden.
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Kein Mahnmal, ein Ort des Gedenkens
Wichtig ist den Initiatoren, dass es sich bei der Stele nicht um ein Mahnmal, sondern um einen Gedenkort für Angelina handeln soll: „Einen Platz, der zum Innehalten einlädt und an jedes einzelne Leben erinnern soll. Ein Zeichen dafür, dass Angelina weiterhin ein Teil unserer Gemeinschaft ist.“ Dieser Ort solle nicht nur Angelinas Namen tragen, sondern auch ein Zeichen setzen für Achtsamkeit, Rücksicht und Verantwortung im Straßenverkehr. Der Kreisverkehr wurde nach dem Unfall von der Unfallkommission bewertet und einige Anpassungen vorgenommen, von den installierten „Berliner Kissen“ mussten allerdings einige schon wieder entfernt werden.
Am Freitag, 12. Dezember, soll vor dem Amtsgericht in Opladen der Prozess gegen den zum Tatzeitpunkt 25 Jahre alten Unfallfahrer beginnen. Die Staatsanwaltschaft hatte im August Anklage erhoben mit dem Tatvorwurf der fahrlässigen Tötung.

