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Tod einer Schülerin am Berliner PlatzAnklage gegen Leverkusener Unfallfahrer steht

3 min
Am Berliner Platz liegen Erinnerungsstücke für das bei einem Unfall getötete Mädchen.

Am Berliner Platz liegen Erinnerungsstücke für das bei einem Unfall getötete Mädchen.

Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung.

Gegen den Verursacher des Unfalls am Berliner Platz in Opladen, bei dem ein elfjähriges Mädchen auf dem Schulweg gestorben war, hat die Staatsanwaltschaft Köln jetzt Anklage erhoben. Das teilt Ruth Reimann, Direktorin am Amtsgericht Leverkusen, auf Anfrage mit. Der Unfall am Morgen des 30. Januar 2025 bewegte und bewegt die Stadt in diesem Jahr wie kein zweiter.

Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung, in diese Richtung liefen auch schon die Ermittlungen der Polizei direkt nach dem Unfall. Dem zur Unfallzeit 25-jährigen Fahrer, der seinen Wohnsitz in Leverkusen haben soll, scheint man somit mindestens eine mangelnde Sorgfalt und Umsicht vorzuwerfen.

Das Mädchen Angelina wollte auf ihrem Schulweg am Morgen des 30. Januar um 7.30 den Zebrastreifen auf der Bonner Straße am Kreisverkehr Berliner Platz überqueren. Sie überquerte die Straße in südlicher Richtung, denn sie wollte zum Landrat-Lucas-Gymnasium. Dort ging sie in die fünfte Klasse. Auf dem Zebrastreifen erfasste sie der Kleintransporter frontal. Der kam aus dem Kreisverkehr und bog in die Bonner Straße ein.

Auf dem Zebrastreifen rechts geschah der Unfall.

Auf dem Zebrastreifen rechts geschah der Unfall.

Offenbar muss der Mann mit nicht geringer Geschwindigkeit gefahren sein, denn er brachte den Mercedes-Transporter, womöglich ein Firmenwagen, erst viele Meter hinter dem Zebrastreifen auf der Bonner Straße zum Stehen. Genaues dazu wird im erst Gerichtsverfahren zur Sprache kommen, denn die Gutachter kommen in solchen Verfahren zu Wort. Der Notarzt brachte das Mädchen noch in ein Krankenhaus, aber ihr Leben konnten die Ärzte dort nicht mehr retten.

Nur einen Tag nach dem Unfall begannen die Debatten um einen Umbau des Kreisverkehrs. Inzwischen gibt es auf der Ausfahrt zwischen Kreisel und Zebrastreifen sogenannte Berliner Kissen, die Unebenheiten in der Straße soll helfen, dass die Autos nicht ungebremst über den Zebrastreifen fahren. Zudem gilt dort jetzt Tempo 30, die Sicht wurde verbessert, indem Gebüsche geschnitten wurden und Parkplätze gesperrt wurden, auf denen Autos standen, die die Sicht auf Radfahrer und vor allem auf kleinere Fußgänger behindert hatten.

An mehreren Ausfahrten des Kreisels blinken heute gelbe Warnlichter. In den Wochen nach dem Unfall entschloss sich die Stadtverwaltung, auch andere Übergänge neu zu überplanen, die als Gefahrenstellen für Radfahrer oder Fußgänger bekannt sind. Die Kreuzung Herbert-Wehner-Straße/Oulustraße, den Übergang Steinbücheler Straße/Theodor-Heuss-Ring, die Ecke Hitdorfer Straße/Fährstraße, die Kreuzung Neuenhof/Hardenberg- und Windthorststraße, die Schlebuscher Straße/Bürgerbuschweg und die Kreisel in Küppersteg, am Klinikum und am Kinopolis wollte das Bauamt noch mal genau untersuchen.

Die Anklage gegen den Leverkusener, die jetzt beim Opladener Amtsgericht liegt, geht jetzt ihren juristischen Gang. Zurzeit erhalten die Anwälte des Angeklagten Akteneinsicht und nehmen anschließend Stellung. Danach entscheidet das Gericht, ob es zur Verhandlung kommt. Ein Verhandlungstermin steht also noch nicht fest.