Mehr FundeNRW wird zum Transitland für Crystal Meth – LKA erklärt den Grund

Lesezeit 2 Minuten
Crystal Meth dpa neu

(Symbolbild)

Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalen finden Polizei und Zoll bei Kontrollen vermehrt die Droge Crystal Meth. Während die Zollfahndung im Jahr 2018 noch knapp 15 Kilogramm des hochgradig süchtig machenden Betäubungsmittels sichergestellt hat, gab es im ersten Halbjahr 2019 bereits drei größere Einzelfunde von 18, 13 und 7,6 Kilogramm. „Wir gehen davon aus, dass die Zahl Ende des Jahres noch einmal deutlich höher ausfallen wird“, sagte eine Sprecherin der Zollfahndung auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Auch das Landeskriminalamt (LKA) berichtet von einem Anstieg der Fallzahlen: 153 Funde mit insgesamt 3,61 Kilogramm Crystal Meth gab es im Jahr 2018 durch die Polizei, teilte ein Sprecher des LKA mit. 2017 waren es lediglich 18 Fälle mit insgesamt 2,24 Kilogramm. Zuvor hatte die NRZ über Crystal-Meth-Funde berichtet.

Die Meth-Produktion hat sich in die Niederlande verlagert

Der Grund für die zunehmenden Funde in NRW ist offenbar eine Verlagerung der Meth-Produktion. „Bisher stammte der Stoff meist aus Kleinlaboren in Tschechien und anderen osteuropäischen Ländern. Jetzt wird zunehmend auch in den Niederlanden produziert“, sagte der LKA-Sprecher. Nach Informationen der Zollfahndung seien die meisten NRW-Funde wohl für den Markt in Ostdeutschland bestimmt, Nordrhein-Westfalen fungiere als Transitland.

Insgesamt spiele Crystal Meth in NRW eine kleinere Rolle als andere Drogen, teilte das LKA mit. Demnach betrug der Meth-Anteil an der Gesamtmenge der durch die Polizei sichergestellten Betäubungsmittel 2018 nur 0,1 Prozent. „In Ostdeutschland stellt Meth ein viel größeres Problem dar“, erklärte der Sprecher. (dpa)

KStA abonnieren