130 000 Besuche im ersten HalbjahrDer Alleenradweg lockt Radler und Spaziergänger

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Ob gemütlich oder sportlich ambitioniert: Immer mehr Radfahrer, Fußgänger oder Skater nutzen den Alleenradweg.

Ob gemütlich oder sportlich ambitioniert: Immer mehr Radfahrer, Fußgänger oder Skater nutzen den Alleenradweg.

Bergneustadt – Der 2015 und 2016 eröffnete Alleenradweg auf der ehemaligen Bahnstrecke zwischen Dieringhausen und Bergneustadt erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die Nutzerzahlen brechen alle Rekorde: Die Messstelle hinter dem Bowlingcenter an der Bergneustädter Stadtgrenze zu Gummersbach zählte bis zur Jahresmitte bereits an die 130 000 Radler und Fußgänger.

Exakte Zahlen hatte Matthias Thul, der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, kürzlich im Stadtrat nennen können. Danach passierten bereits jetzt 79 000 Radfahrer die Messanlage, so viele wie im ganzen Jahr 2018 nicht (63 800). 2019 waren es bereits 81 800 Radler; bis Dezember 2020 dürfte die 100 000-er Grenze wohl locker überschritten werden. Auch immer mehr Fußgänger nutzen die Strecke: 2018 wurden an der Messstelle 63 000 gezählt, ein Jahr darauf schon 75 000. Jetzt waren es Mitte Juni bereits 50 000.

Solarleuchten für die beliebte Radtstrecke

Der Alleenradweg wird nicht nur zur Freizeitgestaltung genutzt. Für viele ist er werktags eine gute und schnelle Verbindung zu Schule oder Arbeitsplatz. Darum fiel die Idee der im Stadtteil Sessinghausen ansässigen Firma „Wir sind heller“, die Strecke auf Bergneustädter Gebiet mit solarbetriebenen Leuchten des Unternehmens auszustatten, im Rathaus gleich auf fruchtbaren Boden.

Bürger, die Lust hatten sich daran zu beteiligen, konnten eine der 71 Solarleuchten sponsern. Für knapp 850 Euro netto inklusive Mast werden sie aufgebaut, und wer will, kann sich eine Spenderplakette mit seinem Namen daran anbringen lassen. Bürgermeister Wilfried Holberg und „Heller“-Chef Florian Runow schwangen sich im Frühjahr 2019 selbst aufs Rad, um eine erste „Probeleuchte“ zwischen Othestraße und Rewe-Markt zu bewerben. Der Vorteil der Heller-Leuchten: Für ihren Betrieb muss entlang des Radwegs keine gesonderte Stromversorgung verlegt werde. Ihr Nachteil: Nicht überall auf der sechs Kilometer langen Wegstrecke würden die Solarleuchten funktionieren. Wald entlang der Piste verhindert ausreichende Sonneneinstrahlung.

Insgesamt 250 Lampen wären für eine optimale Ausleuchtung erforderlich. Das, sagt Thul, könne man sicher noch hier und da etwas reduzieren, aber da der Alleenradweg auch in der dunklen Jahreszeit morgens schon zwischen 6.30 und 8 Uhr für Schüler und Berufstätige nutzbar sein soll, müssten weitere Lampen mit erdgebundener Stromversorgung installiert werden. Deshalb ist inzwischen auch die Aggerenergie mit im Boot; man arbeite an einem Beleuchtungskonzept. Verhandelt werden müsse auch noch, wer die Lampen bezahlt und wer dauerhaft die Stromkosten übernimmt.

Artenschutzgutachten wegen Fledermausflugroute

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Idee, Leuchten mit Bewegungsmeldern aufzustellen, die angehen, wenn sich Radler oder Fußgänger nähern und nach einer Weile wieder verlöschen, aus Sicht der Tierwelt keine doch so gute war. Das dauernde An und Aus könne die Tierwelt entlang der sechs Kilometer langen Strecke mehr stören als anfangs gedacht – etwa auf der Flugroute der Fledermäuse, die hier unterwegs sind.

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Ein Artenschutzgutachten, dass in Kürze im Rathaus eintreffen wird, hält eine dauerhafte, aber schwache Beleuchtung für sinnvoller. Trotz aller Schwierigkeiten und Hemmnisse, die sich seit dem vergangenen Jahr aufgetan haben, ist Thul zuversichtlich, dass im Herbst die ersten Leuchten installiert werden können.

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