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Freibad-EröffnungBergneustädter Kinder wagten sich auch ohne Sonne ins Wasser

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Im Bild sind ein Junge und seine kleine Schwester, die in einem Schwimmbecken für Kinder mit zwei aufblasbaren Tieren spielen.

Auch in 18 Grad warmem Wasser lässt sich prima plantschen, bewiesen Jenke (7) und Schwesterchen Mika (5) aus Bergneustadt.

Der Förderverein des Bergneustädter Freibades hatte beim offiziellen Start der Schwimmsaison mit dem bergischen Wetter zu kämpfen. 

Petrus ist zumindest in Oberberg noch nicht in Schwimmbad-Stimmung. Obwohl die große Wiedereröffnungs-Party des Bergneustädter Freibades am Samstag akribisch vorbereitet war, hatte der gastgebende Förderverein um Stephan Büser und Heike Schulz schwer mit fehlendem Sonnenschein und schneidendem Wind zu kämpfen. 18 Grad Wassertemperatur verhinderten, dass sich die Bergneustädter so zahlreich in die Fluten stürzten wie an Himmelfahrt, das Wettrutschen musste mangels Teilnehmer ausfallen und selbst die Rettungsschwimmer zogen sich in den windgeschützten Mannschaftsbus zurück.

Vereinsvorsitzender Stephan Büser informierte die Besucher über Details der nagelneuen Schwimmbad-Technik und betonte dabei, dass der Verein stets den Spagat zwischen den Finanzen und einer angenehmen Temperatur der zweieinhalb Millionen Liter Wasser im Becken finden müsse. „Uns haben die vergangenen Nächte im wahrsten Sinn kalt erwischt“, so Büser. Zweimal habe man morgens sogar Eis am Beckenrand entdeckt. Zusätzlich zu den Solarmodulen die Gasheizung hochzufahren, sei aber keine Option. „Dann müssten wir die Eintrittspreise stark anheben und genau das wollen wir nicht – das Bergneustädter Bad soll auch für Familien erschwinglich sein.“ 

Feuerwehr Bergneustadt tauchte Freibad in mystisches Licht

Tatsächlich waren auch beim offiziellen Startschuss am Samstag die Kinder in der Mehrzahl. Sie waren zwar selten im Becken zu finden, brachten dafür aber ordentlich Leben in die Mal-Werkstatt von Andrea Perthel vom Förderkreis für Kinder, Kunst und Kultur. In knalligen Farben dekorierten die Kleinen jede Menge Fische, Muscheln und weitere Tiefseebewohner, die sie ins Meer aus Aquarellfarbe setzen. Ein Teil der Kunstwerke wird demnächst ausgestellt, die übrigen nahmen die Kinder mit nach Hause – für einige waren sie zudem ein Trostpflaster. Denn weder mit bittendem Augenaufschlag noch mit energischem Gequengel schafften es die Kinder, ihre Eltern davon zu überzeugen, dass zu einem Besuch im Freibad nun einmal auch der Gang ins Wasser dazu gehört, Witterung hin oder her.

Richtig viel Glück hatten da Jenke (7) und Mika (5), deren Mama Jolanda Hilgermann vorsichtshalber Badehose und -anzug eingepackt hatte – die dann auch tatsächlich zum Einsatz kamen. Von den Erwachsenen tat es Kerstin Jung den Geschwistern gleich. „Normalerweise schwimme ich meine zwei Kilometer, aber ohne Neopren war heute nur einer drin“, verriet Jung nach absolviertem Bahnenprogramm. Am Abend hielt die Feuerwehr Kleinwiedenest Wort und tauchte das Schwimmbad-Gelände in mystisches Licht. Dazu gaben die fünf Musiker von „Bergish Blend“ ordentlich Gas an den Instrumenten.

Das Katastrophenjahr für das Bergneustädter Freibad ist vergessen

Auch wenn der große Ansturm ausgeblieben ist, eines ist sicher: Die Erleichterung über die Wiedereröffnung des Freibades nach dem vorherigen Katastrophenjahr ist dieser Tage überall Gesprächsthema. Heute kann wieder ab 11 Uhr geschwommen werden. Der Sommer ist noch lang – die Zeit fürs Neustädter Bad wird kommen.

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