Der Bergneustädter Bewegungskindergarten in Henneweide hat jetzt eine berühmte Namensgeberin.
FrauenrechtlerinBergneustädter Kita trägt den Namen einer „Mutter des Grundgesetzes“

Zusammen mit Kita-Leiterin Jolanda Hilgermann stellten VfsD-Chef Friedhelm Julius Beucher und und Susanne Selbert die neue Namenstafel vor.
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Das Familienzentrum „Haus für Kinder Henneweide“ in Bergneustadt hat am Freitag einen neuen Namen bekommen. Es trägt ab sofort den Namen Elisabeth Selbert. Zur Feierlichkeit der Namensgebung begrüßte Friedhelm Julius Beucher, Vorsitzender des Verein für Soziale Dienste, die zahlreichen Gäste, die sich im Familienzentrum versammelt hatten.
Enkelin der Namensgeberin kam nach Bergneustadt
Ein besonderer Gruß ging dabei an Susanne Selbert. Die Politikerin und ehemalige Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbands Hessen war extra aus Kassel angereist. Sie ist die Enkelin von Elisabeth Selbert. Wie in einem klassischen Stuhlkreis saßen Bergneustadts Bürgermeister Matthias Thul, die Mitglieder des Vereins für Soziale Dienste, Erzieher des Bewegungskindergarten sowie weitere geladene Gäste im Bewegungsraum der Einrichtung beisammen und lauschten Susanne Selbert.
In einer Zeit, in der man Sorge um Frieden, fehlende Gleichbehandlung und um demokratische Werte hat, passt es gut, dass wir dieses Haus mit dem Namen von Elisabeth Selbert schmücken.
Diese berichtete über das bewegende Leben und die Leistungen ihrer Großmutter. Elisabeth Selbert war eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“. Ihr Engagement war entscheidend für die Aufnahme der Gleichberechtigung in das Grundgesetz. Bereits 1930 hatte Selbert in ihrer Doktorarbeit gefordert, dass Ehen nicht mehr nach dem Schuldprinzip geschieden werden sollten, und hatte stattdessen ein Zerrüttungsprinzip gefordert. Erst 1977 waren ihre Vorschläge von der Bundesrepublik in der Ehereform aufgegriffen worden. Heute zeige dies, wie sehr ihre Großmutter ihrer Zeit voraus gewesen war.
Mit der Namensgebung folgt der Träger des Hauses, der Verein für Soziale Dienste, der Tradition der Arbeiterwohlfahrt, die bundesweit ihre Kindertageseinrichtungen mit Namen bedeutender Frauen versehen hat. Friedhelm Julius Beucher betonte: „In einer Zeit, in der man Sorge um Frieden, fehlende Gleichbehandlung und um demokratische Werte hat, passt es gut, dass wir dieses Haus mit dem Namen von Elisabeth Selbert schmücken. Kinder verschiedener Nationen sollen in einer demokratischen Gesellschaft aufwachsen, die frei von Hass ist, und in der Menschen unterschiedlicher Herkunft gleich behandelt, geachtet und respektiert werden.“

