Fußballer aus OberbergDaniel Mesenhöler pariert im Sachsenpokal den entscheidenden Elfmeter

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Torhüter Daniel Mesenhöler partiert den Elfmeter des Plaueners Charlie Spranger.

Torhüter Daniel Mesenhöler partiert den Elfmeter des Plaueners Charlie Spranger.

Nach dem Duell zwischen Fußball-Drittligist Dresden und dem zwei Klassen tiefer spielenden VFC Plauen, wird Dynamo-Keeper Daniel Mesenhöler gefeiert.

„Mesenhöler einziger Pokal-Gewinner“ titelte eine große deutsche Boulevardzeitung am Tag nach dem Duell im Sachsenpokal zwischen Fußball-Drittligist Dynamo Dresden und dem zwei Klassen tiefer spielenden VFC Plauen. Erst im Elfmeterschießen setzen sich die favorisierten Dresdner durch – auch, weil Dynamo-Keeper Daniel Mesenhöler bei seinem ersten Pflichtspiel seit über zehn Monaten den sechsten Elfmeter parierte.

Erster Einsatz seit zehn Monaten für Fußballer Daniel Mesenhöler 

Der Gelobte bewertete die Situation gewohnt sachlich. „Ich hatte im Spiel recht wenig zu tun und hatte kaum Gelegenheiten, mich auszuzeichnen. Am Ende hält man einen Elfmeter und wird gefeiert“, berichtet Mesenhöler lachend und schiebt nach: „Natürlich freue ich mich darüber, aber ich weiß das auch einzuordnen. Letztlich habe ich nur einen Elfmeter gehalten und man sollte das nicht zu hoch hängen.“

Happy war der 28-jährige Bergneustädter neben dem gehaltenen Elfmeter und dem Einzug in die nächste Runde des Sachsenpokals vor allem auch darüber, dass er überhaupt zwischen den Pfosten stand. Schließlich war es das erste Pflichtspiel seit mehr als zehn Monaten. Zuletzt kam Mesenhöler am 17. Mai 2023 für den Halleschen FC zum Einsatz im Halbfinale des Landespokals von Sachsen-Anhalt.

„Ich hatte im Laufe der Woche vorsichtig beim Torwart-Trainer angefragt und habe mich sehr gefreut, als die Entscheidung getroffen wurde, dass ich spielen darf. Es war ein Mix aus Vorfreude und Aufregung, zumal solche Pokalspiele immer speziell sind. Das hat sich wieder bestätigt“, sagt Mesenhöler.

Erst wenige Minuten vor Schluss gelingt der Ausgleich

Denn der Tabellenzweite der Dritten Liga mühte sich gegen den tapferen Fünftligisten über 120 Minuten, kassierte in der Verlängerung sogar den Rückstand und schaffte erst wenige Minuten vor Schluss den Ausgleich. Das Elfmeterschießen wurde zu einem wahren Krimi – bis Mesenhöler parierte und Dynamo den letzten Versuch zum Sieg verwandelte.

„Es gab Phasen, die noch gar nicht so lange her sind, in denen ich nicht mehr damit gerechnet hätte, für einen Drittliga-Verein ein Pflichtspiel zu machen. Daher ist es umso schöner“, erklärt Mesenhöler, der im Winter nach einem halben Jahr ohne Club und kurzfristig gescheiterten Transfers fast schon seine Profikarriere beendet hätte. Doch dann klopfte Dynamo Dresden an und der Bergneustädter nutzte diese Chance. „Ich bin immer noch sehr glücklich darüber, dass es so gekommen ist. Das war in meiner Situation der bestmögliche Fall.“

Allerdings spiegelt der zähe Auftritt im Pokal auch die derzeitige Verfassung der Dresdner wider. In der Liga schwächelt Dynamo in der Rückrunde, ist zwar trotzdem noch Tabellenzweiter, doch der Vorsprung ist ordentlich geschmolzen. „Wir müssen wieder stabiler werden und vor allem unsere zahlreichen Chancen besser nutzen. Es ist teilweise wirklich zum Verzweifeln, aber wir haben die Qualität und bewahren die Ruhe“, betont Mesenhöler. Ein wichtiges Spiel steht am heutigen Samstag bei Verfolger Preußen Münster an, der mit einem Sieg an Dresden vorbeiziehen könnte.

Dass Daniel Mesenhöler dann erneut das Dynamo-Tor hütet, ist unwahrscheinlich. Dennoch hat er im Sachsenpokal ein Ausrufezeichen gesetzt, wurde von der Presse als „Lichtblick“, „Gewinner“ und „Pokalheld“ gefeiert. Für ihn selbst war es ein solider Auftritt mit einem gehaltenen Elfmeter, der Mut macht. „Ich habe 120 Minuten Spielpraxis gesammelt, das war wichtig. Wenn ich nochmal gebraucht werden, freue ich mich und bin bereit“, betont der 28-Jährige und fügt an: „Jede Bühne, die ich bekomme, ist gut für mich.“

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