Fleißige EhrenamtlerinnenBergneustadts Nadeln klappern für funkelnde Kinderaugen

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Blick auf fünf Frauen, die gestrickte Kleidung präsentieren.

Wollig-warme Sachen sind die Spezialitäten der Frauen des Bergeneustädter Stricktreffs.

Gestrickt, was das Zeug hält, haben die Frauen vom Förderkreis für Kinder, Kunst und Kultur in Bergneustadt in den letzten Monaten. Jetzt lieferten sie ihre flauschigen unter anderem auf der Gummersbacher Frühchenstation ab.

„Einige von uns sind inzwischen richtig stricksüchtig!“ Doris Klaka, stellvertretende Vorsitzende vom Förderkreis für Kinder, Kunst und Kultur, lacht und packt einen ganzen Arm voll wollig-warmer Sachen auf einen adventlich geschmückten Tisch im Tafel-Café an der Kölner Straße in Bergneustadt: Mützen, Loops, Handschuhe, bunte Socken, Kuscheltiere.

Ein ganzes Jahr lang waren 21 Frauen jeden Montagnachmittag fleißig, 152 liebevoll gestrickte Teile liegen nun bereit, ein Geschenk für jeden Kunden der Tafel. Und damit nicht genug, schon am Morgen zieht verführerischer Waffelduft durch die Räume. „Wir haben 40 Liter Waffelteig und backen so lange, bis keiner mehr kommt“, sagt die Leiterin des „Stricktreffs für den guten Zweck“.

Seit sieben Jahren Bescherung für die Bergneustädter Tafel und das Gummersbacher Klinikum  

Den gibt es bereits seit zehn Jahren, seit sieben Jahren machen sie der Tafel in Bergneustadt und den kleinen Patienten der Kinder- und Frühchenstation im Gummersbacher Krankenhaus mit ihren Handarbeiten einmal im Jahr eine Freude. Die Wolle stammt aus Spenden, einige Strickerinnen, die nicht mehr so gut laufen können, arbeiten auch zu Hause und freuen sich über den Besuch, der die Wolle bringt und die fertigen Mützchen und Schals abholt, „sie sind so gleichzeitig am sozialen Leben beteiligt“, meint Klaka.

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Dass traditionell die Kundinnen und Kunden der Tafel beschenkt werden, habe auch mit der guten Nachbarschaft zu tun, liegt doch der Jugendtreff, in dem beim Stricknachmittag die Nadeln klappern, gleich gegenüber. „Schön warm ist es hier“, loben die ersten Besucherinnen des Tafel-Cafés an diesem eisigen Morgen. Einige kommen aus der Ukraine, andere aus Afghanistan und wieder andere aus der näheren Umgebung.

Jeden Freitag ist in Bergneustadt Café-Zeit

„Wir haben gesehen, dass die Leute, die zur Tafel kommen, in der Corona-Zeit oft lange draußen in der Kälte Schlange stehen mussten, manche mit kleinen Kindern“, erzählt Reinhard Lorenz, Vorstand der Sozialstiftung Oberberg, die Eigentümerin des Gebäudes ist. „Deshalb öffnen wir jeden Freitag das Café. Es gibt Kaffee, Kuchen und ein offenes Ohr für Probleme.“ Und nun mit den gestrickten warmen Sachen eine ebenso schöne wie willkommene Überraschung obendrauf. Die Strickdamen freuen sich über viel Lob und leuchtende Augen, die nächste Aktion schon fest im Blick.


Der Stricktreff findet jeden Montag von 15 bis 18 Uhr statt im Jugendtreff des Förderkreises (Krawinkelgebäude), Kölner Straße 262. Außerdem gibt es jeden ersten Donnerstag im Monat von 10 bis 12 Uhr ein „Offenes Strickcafé“ mit Kaffee und Klönen, wo auch willkommen ist, wer mit Maschen und Nadeln nicht so geschickt ist. Hier gibt’s auch Stricksachen zu kaufen, der Erlös ist für soziale Zwecke bestimmt. 

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