„Code & Context“ in GummersbachTH-Studiengang richtet sich an kreative Informatiker

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code und Context

Wer „Code & Context“ studieren möchte, kann während des Bachelorstudiums sowohl programmierpraktische als auch künstlerisch-gestalterische Fähigkeiten einbringen.

Gummersbach/Köln – Fast 90 Studiengänge bietet die Technische Hochschule Köln momentan an, bekannte wie Architektur oder Maschinenbau, weniger bekannte wie Digital Games.

Im nächsten Wintersemester kommt ein neuer dazu: „Code & Context“ wird als fächerübergreifender Bachelor-Vollzeitstudiengang angeboten. Ersonnen wurde er maßgeblich am Campus Gummersbach.

Code & Context ist inhaltlich zugeschnitten auf den Arbeitsmarkt von morgen. „Algorithmen und Codes sind das Material, aus dem unsere Zukunft gebaut wird“, erklärt Studiengangsleiter Prof. Dr. Matthias Böhmer (38) vom in Gummersbach ansässigen Cologne Institute for Digital Ecosystems, „ihre sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Kontexte müssen verantwortungsvoll gestaltet werden.“ Die Zusammenarbeit über Fachgrenzen hinweg spielt dabei eine große Rolle, sagt Böhmer – was sich darin widerspiegelt, dass gleich sieben TH-Institute von vier verschiedenen Fakultäten an „Code & Context“ beteiligt sind. Das Interdisziplinäre wird dabei als besondere Herausforderung wahrgenommen. Denn dass Designer von Haus aus ganz anders denken als Informatiker und auch Probleme ganz anders anpacken, ist mehr als eine Binsenweisheit. Böhmer: „Designer arbeiten bei Problemlösungen spekulativer und experimenteller. Sie sind eher bereit, auszuprobieren und Gedanken wieder zu verwerfen. Das ist eine wichtige Zukunftskompetenz.“ Diese Art der Arbeit müsse man trainieren, „dazu bedarf es einer bestimmten Kultur“.

Kreative Programmierer gesucht

Mitbringen sollten die Bewerber, die von einem sechsköpfigen Gremium ausgesucht werden, deshalb vor allem programmierpraktische und künstlerisch-gestalterische Fähigkeiten, sagt Böhmer, der mit Kollegen schon vor gut zwei Jahren erste Überlegungen zu Code & Context gemacht hat.

„Das war ein sehr spannender Prozess, denn wir hatten freie Hand und konnten den Studiengang von Grund auf konsequent am Absolventenprofil ausrichten.“

Bis die Inhalte für Code & Context klar waren, bedurfte es vieler Gespräche und Abstimmungen, so Böhmer. „Wir haben sehr früh externe Expertise ins Boot geholt“, aus der Wirtschaft, von Studierenden und von externen Hochschullehrern, um Fragen zu klären wie: Brauchen Arbeitsmarkt und Gesellschaft diese Absolventen? Ist das alles überhaupt studierbar?“ Ja, lauteten die Antworten.

Jetzt wird die Theorie mit Inhalten gefüllt: Die Bewerbungsphase beginnt am kommenden Sonntag.

Mehr zum Studiengang Code & Context

Der Bachelorstudiengang „Code & Context“ ist fächerübergreifend und projektorientiert angelegt. Er ist ein gemeinsamer Studiengang von vier Fakultäten der TH Köln: Kulturwissenschaften, Informations- und Kommunikationswissenschaften, Informations-, Medien- und Elektrotechnik und Informatik und Ingenieurwissenschaften.

Sieben Institute der TH beteiligen sich, darunter das Cologne Institute for Digital Ecosystems und das Advanced Media Institute, aber auch die Köln International School of Design. Studienort ist der Campus Köln-Mülheim. Das Studium ist auf sechs Semester angelegt.

Eine Zulassungsbeschränkung gibt es nicht, aber eine Eignungsprüfung mit Studiengangbezug. Die entsprechende Website öffnet sich am 31. März. (sül)

www.th-koeln.de/coco

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