Seniorenresidenz Am BurgbergWiedereröffnung von Denklinger Residenz verzögert sich

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Die Seniorenresidenz „Am Burgberg“

Die Seniorenresidenz „Am Burgberg“

Denklingen – Im Sommer 2019 war noch von acht bis zwölf Wochen Sanierungszeit die Rede. Damals hatte der Oberbergische Kreis der Seniorenresidenz Am Burgberg in Denklingen die Betriebserlaubnis vorübergehend entzogen, die Bewohnerinnen und Bewohner mussten in andere Einrichtungen umziehen.

Im Wesentlichen, so hatte damals die Curata Care Holding GmbH aus Berlin als Betreiberin der Seniorenresidenz mitteilen lassen, gehe es um Brandschutzmaßnahmen, die jedoch unverzüglich umgesetzt würden. Mittlerweile sind fast zwei Jahre vergangen, und zumindest von außen wirkt das stattliche Gebäude auf dem Burgberg nach wie vor wie eine Baustelle, auf der nicht gearbeitet wird.

Nicht die erforderlichen Unterlagen eingereicht

Hinter dem Haus türmen sich ausrangierte Betten- und Möbelelemente und in großen Containern weitere Fragmente von Mobiliar, Bildern und anderen Einrichtungsgegenständen. Nach Auskunft des Kreises hat es der Eigentümer der Immobilie trotz mehrfacher Nachforderungen bislang versäumt, erforderliche Unterlagen, die für eine Schlussabnahme erforderlich seien, einzureichen.

„Eine Schlussabnahme kann erst nach Vorlage und Prüfung aller notwendigen Unterlagen und Bauzustandsbesichtigungen nach abschließender Fertigstellung erfolgen“, teilt Kreis-Baudezernent Felix Ammann dazu auf Nachfrage mit. Doch die dafür erforderliche Dokumentation über die durchgeführten Bau- und Sanierungsmaßnahmen sowie die erforderlichen Sachverständigen-Prüfberichte der sicherheitsrelevanten Anlagen liege dem Kreis nicht vollständig vor.

Kreis nur Pächter und Betreiber

Das sei Sache des Besitzers, selbst sei man nur Pächter und Betreiber, gibt die Curata den Schwarzen Peter weiter. Trotz ihrer Marktstellung mit mehr als 40 Senioren- und Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland verfügt die Curata Care Holding GmbH nach eigener Auskunft über keine Pressestelle.

Vielmehr wird auf Feldhoff & Cie. aus dem prestigeträchtigen Frankfurter Westend-Carrée verwiesen, nach eigenen Angaben mit drei auf die Immobilienwirtschaft spezialisierten Unternehmensbereichen die „führende Kommunikationsberatung“ der Branche. Formal sei die Curata nicht Ansprechpartner der Behörden, heißt es von dort, sodass die ausstehende Nutzungsfreigabe gegenüber dem Grundstückseigentümer erklärt werden müsse. So weit bekannt, hätten sich die festgestellten Mängel und Beanstandungen als umfangreicher herausgestellt, als ursprünglich angenommen.

Corona als GRund für Verzögerungen

Auch die Corona-Pandemie führt Feldhoff & Cie. als „Einfluss für die Verzögerungen bei den notwendigen Arbeiten“ an. Die gab es 2019 allerdings noch nicht, und Curata hatte damals verlauten lassen, mit Hochdruck loszulegen, alle Sanierungsarbeiten seien bereits in Auftrag gegeben. Eine der Bewohnerinnen ist die 100-jährige Edelgard Jaeger, die seit der Schließung im Seniorenzentrum am Silberberg in Wipperfürth lebt.

„Mir wurde damals gesagt, ich könnte spätestens nach fünf Monaten wieder in mein Zimmer nach Denklingen zurück, ich sollte das Ganze doch wie einen Urlaub sehen.“ So sei auch ein Teil ihrer Habe in Denklingen zurückgeblieben. „Es ist doch mein Zuhause.“ Warum aus den fünf Monaten mittlerweile zwei Jahre geworden sind, versteht auch Edelgard Jaeger nicht, sie bekomme darauf keine Antwort.

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So halte sie sich mit ihrer Malerei geistig fit, spiele zudem jeden Morgen auf ihrer Orchestermundharmonika Choräle und Volkslieder. „Die Choräle, weil es ja wegen der Pandemie keine Andachten mehr gibt.“

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