Wahl in EngelskirchenMachtgefüge im Gemeinderat ändert sich nicht – Grüner Höhenflug

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Eine Wählerin wirft ihren Wahlzettel in die Urne. (Symbolbild)

Engelskirchen – Auch in Engelskirchen haben die Grünen guten Grund, mit dem Ausgang der Ratwahl zufrieden zu sein. Zwar verfehlten sie ihre Zielmarke von 20 Prozent der Stimmen knapp, aber künftig sind sie nicht mehr zu dritt, sondern zu sechst im Gemeinderat.

Und auch die Sozialdemokraten können zufrieden sein: Ihr Bürgermeisterkandidat erhielt die Zustimmung von mehr als 80 Prozent der Wählerinnen und Wähler, und die Fraktion wächst von 12 auf 13 Köpfe, während die CDU ihr Ziel, stärkste Partei zu werden, nicht erreichte. Die Christdemokraten verlieren einen Ratssitz; sie konnten also nicht davon profitieren, dass mit der UWG eine bei der letzten Wahl namhaft erfolgreiche bürgerliche Alternative diesmal gar nicht antrat.

SPD-Mandate knapp gewonnen

Im Auge behalten muss man allerdings, dass drei SPD-Direktmandate unglaublich knapp gewonnen wurden: Peter Dickmeyer erhielt im Bezirk Wiehlmünden gerade einmal vier Stimmen mehr als sein CDU-Gegenkandidat Tim Görres (154 zu 150 Stimmen). Verrückt lief es in Loope – dort musste 2014 wegen Stimmengleichheit gar gelost werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Diesmal hatten Rolf Langer und Markus Frielingsdorf wegen je einer einzigen Stimme Mehrheit gegenüber Sabina Pannek und Clemens Freiherr von Boeselager die Nase vorn: beide Duelle gingen 196 zu 195 für die SPD aus. Jede Stimme zählt – keine Binsenweisheit.

Jetzt wird es spannend sein zu beobachten, was die Grünen aus ihrer deutlich ausgebauten Position machen, die selbst ohne den bisherigen guten Verbündeten Jürgen Simeth von den Linken, die es nicht wieder in den Rat schafften, stärker ist als bisher.

„Schwampel“-Gremium

Was lässt sich ausrichten in einem Rat, der aus den drei Ampelfarben-Parteien plus schwarz – quasi einem lupenreinen „Schwampel“-Gremium – besteht? Wenn die beiden großen Parteien in grundsätzlichen Fragen weiterhin gemeinsam den Stift führen, dann wird sich an den politischen Prozessen nicht viel ändern.

Etwaige schwarz-grüne Gedankenspiele, über die andernorts in Oberberg laut nachgedacht wird, erscheinen in Engelskirchen schwer vorstellbar. Auch eine rot-grüne Politik dürfte sich auf Einzelthemen beschränken, nachdem die Grünen sich zuletzt häufig deutlich gegen den SPD-Bürgermeister Karthaus positioniert hatten.

KStA abonnieren